Der neue Präsident der Weltklimakonferenz ist gleichzeitig Chef des staatlich-emiratischen Ölkonzerns. Seinen dortigen Posten abgeben möchte er nicht.
Sultan Ahmed al-Dschaber, der emiratische Staatsminister und CEO der staatlichen Abu Dhabi National Oil Co.
Sultan Ahmed al-Dschaber, der emiratische Staatsminister und CEO der staatlichen Abu Dhabi National Oil Co. - Kamran Jebreili/AP/dpa

Der Chef des staatlichen emiratischen Ölkonzerns, Sultan al-Dschaber, ist trotz Kritik von Umweltaktivisten offiziell zum Präsidenten der Weltklimakonferenz ernannt worden. Der Gastgeber der vergangenen Konferenz, der Ägypter Samih Schukri, rief Al-Dschaber am Donnerstag in Dubai aufs Podium und gab vor dem Plenum seinen Posten ab.

Al-Dschaber sagte, sein Land sei stolz und fühle sich geehrt, Gastgeber der COP28 zu sein. Er wisse um die Grösse der Aufgabe und die Dringlichkeit. «Wir sehen, wie Sie es auch sehen, dass die Welt an einem Scheideweg steht.» Zwar habe es im Kampf gegen die Erderwärmung Fortschritte gegeben, seit sich die Weltgemeinschaft in Paris 2015 auf gemeinsame Klimaziele geeinigt habe. «Aber der Weg, auf dem wir sind, wird uns nicht schnell genug an unser Ziel bringen.» Nötig sei eine Kurskorrektur und mehr Tempo bis 2030.

Laute Kritik wegen «unlösbarem Interessenkonflikt»

Sein «Nordstern» während der zweiwöchigen Verhandlungen, auf den er «wie ein Laser fokussiert» sei, sei das in Paris 2015 vereinbarte Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen im Vergleich zur vorindustriellen Zeit, sagte Al-Dschaber.

Als Gastgeber des Treffens ist Al-Dschaber umstritten, weil er seine Rolle als Chef des staatlichen Ölkonzerns Adnoc weiterhin ausübt und auch nicht ruhen lässt. Da es bei der Klimakonferenz auch um den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas gehen soll, sehen Kritiker darin einen unlösbaren Interessenkonflikt.

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