Kommunikation online: Sicher im Internet surfen

Redaktion
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Bern,

Vom Phishing bis zum Identitätsdiebstahl lauern im Internet zahlreiche Gefahren. Auf diese Aspekte sollten Sie bei der Kommunikation online achten.

Kommunikation
Um sicher im Internet surfen zu können, sollten Sie einige Vorkehrungen treffen. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jahr 2024 zählte die Polizei in der Schweiz fast 60'000 digitale Straftaten.
  • Der neueste Trend bei der Cyberkriminalität ist die Nutzung von Künstlicher Intelligenz.

In der Anonymität des Internets verbergen sich zahlreiche Gefahren. Laut der Cyberstudie 2024 der Fachhochschule Nordwestschweiz wurde jede zwanzigste der befragten Privatpersonen Opfer eines Cyberangriffs. Unter den Schweizer KMU waren es vier Prozent, was etwa 24'000 Unternehmen entspricht. Dabei entstehen jährlich Schäden in Milliardenhöhe.

Wurden Sie schon einmal Opfer von Cyberkriminalität?

Laut dem Bundesamt für Statistik wurden in der Schweizer Polizeistatistik im Jahr 2024 59'034 digitale Straftaten erfasst. Nur 18,6 Prozent davon wurden aufgeklärt. Hinzu kommt eine enorme Grauzone, nicht zur Anzeige gebrachter Vorfälle. Sei es, weil es sich um kleinere Betrügereien handelt oder weil es sich um schambehaftete Vorfälle wie Erpressung mit Nacktbildern handelt.

Sichere Kommunikation im Internet

Eine vollständige Sicherheit gibt es nicht, aber Privatpersonen können sich bei der Online-Kommunikation auf mehrfache Weise schützen. Dazu gehört zunächst einmal ein sorgsamer Umgang mit den eigenen Daten.

Die häufigste Form der Cyberkriminalität ist nach wie vor das sogenannte Phishing. Dabei versuchen Kriminelle, Passwörter, Zugangsdaten zum Onlinebanking und ähnliche persönliche Daten zu ergaunern.

Passwörter
Passwörter sollten gut gewählt sein, um Angreifer davon abzuhalten, sich Zugang zum System zu verschaffen. - Depositphotos

Niemals auf E-Mails reagieren, die dazu auffordern, sich über einen Link ins Onlinebanking einzuloggen. Rufen Sie stattdessen die Website Ihrer Bank über den Browser oder die App auf.

Im Zweifelsfall können Sie auch bei Ihrer Bank anrufen. Das Gleiche gilt für andere E-Mails, Textnachrichten und SMS mit dubiosen Links. Also beispielsweise auch für E-Mails zur Sendungsverfolgung eines angeblichen Pakets.

Kommunikation: Vorsicht bei Mini-Überweisungen

Bei einem noch recht neuen Trick verzichten Kriminelle darauf, Links zu schicken. Stattdessen erwähnen sie in ihren E-Mails oder Nachrichten einen Vorfall und bitten Sie, eine bestimmte Telefonnummer anzurufen. Ihr Gesprächspartner wird Sie dann durch Schritte führen, die auf Datendiebstahl abzielen.

Schutz
Kommunikation: Bei kleineren Mini-Abbuchungen sollten Sie Ihren Kontoverlauf ganz genau überprüfen. - Depositphotos

Wenn Sie vom Kundendienst eines Ihnen bekannten Unternehmens kontaktiert werden, suchen Sie die Nummer auf der Website des Unternehmens heraus. Rufen Sie diese an, statt die in der E-Mail genannte Nummer zu verwenden. Dabei könnte es sich um eine Fälschung handeln, die hohe Kosten bei Ihrer Kommunikation verursacht.

Ein weiterer Trick ist die Überweisung von 0,01 Franken: Kriminelle überweisen einen Rappen auf zufällig ausgewählte IBANs, um zu prüfen, ob das Konto aktiv ist. Im nächsten Schritt versuchen sie, grössere Beträge per Lastschrift von diesem Konto abzubuchen. Wenn Sie eine solche Überweisung auf Ihrem Konto bemerken, informieren Sie sofort Ihre Bank.

Kommunikation: Das eigene WLAN schützen

In den meisten Privathaushalten bildet das WLAN den Kern der Online-Kommunikation. Computer, Smartphones, Smart-TVs und andere Geräte greifen darauf zurück. Gelingt Kriminellen der Zugriff auf Ihr WLAN, können sie zahlreiche Daten abgreifen – bis hin zum kompletten Identitätsdiebstahl.

WLAN
In den meisten Schweizer Haushalten ist zwar ein WLAN-Schutz vorhanden, dieser sollte jedoch erhöht werden. - Depositphotos

Schützen Sie Ihr WLAN, indem Sie es (und zusätzlich den Router) mit starken, individuellen Passwörtern sichern. Achten Sie ausserdem auf eine möglichst sichere Verschlüsselung mit WPA3 oder mindestens WPA2-AES.

Die Hersteller der Router stopfen entdeckte Sicherheitslücken mit regelmässigen Updates – führen Sie diese also unbedingt durch. Ein VPN bietet zusätzlichen Schutz im Internet, indem es Ihre IP-Adresse verschleiert.

Künstliche Intelligenz als neuer Trend der Cyberkriminalität

Ihr Smartphone klingelt und Sie hören die Stimme Ihres Sohns. Er hat gerade einen Unfall gehabt und braucht dringend 5000 Franken. Natürlich glauben Sie ihm, denn Sie erkennen seine Stimme. Da kann es sich nicht um einen Betrüger handeln.

Cyberkriminelle
Künstliche Intelligenz wird für Cyberkriminelle immer interessanter. - Depositphotos

Oder? Mittlerweile ist die KI so weit fortgeschritten, dass sie aus Stimmaufnahmen täuschend echte neue Aufnahmen zur betrügerischen Kommunikation generieren kann. Auch Deepfakes, also per KI generierte gefälschte Videoaufnahmen, werden immer häufiger.

Kommunikation: Was Sie tun können:

Vereinbaren Sie mit Vertrauenspersonen wie Ihren Kindern ein schwer zu erratendes Codewort. Wenn sich eines Ihrer Kinder mit einer Geldforderung bei Ihnen meldet, bitten Sie es, das Codewort zu nennen. Sie können auch das Gespräch beenden und Ihr Kind selbst anrufen. Beachten Sie jedoch, dass dies keine vollkommene Sicherheit bietet, wenn das Smartphone gestohlen wurde.

Sicherheit
Schützen Sie sich und Ihre Daten – oder überlassen Sie die Arbeit einem Profi. - Depositphotos

Zur Erkennung von Deepfakes hilft nur scharfes Hinsehen. Forschungsinstitute arbeiten an verschiedenen Mitteln zur leichteren Erkennung, zum Beispiel das deutsche Fraunhofer-Institut mit «Deepfake Total». Auch hier gilt: Behalten Sie die Nerven, wenn Sie einen Telefon- oder Videoanruf erhalten, und überweisen Sie auf keinen Fall einfach Geld.

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