Klimawandel setzt Robben zu – drei Arten stärker gefährdet
Die Robben der Arktis kämpfen ums Überleben, da ihr Lebensraum durch den Klimawandel schwindet. Drei Arten wurden auf eine neue Gefährdungsstufe gehoben.

Das Wichtigste in Kürze
- Wegen des Klimawandels sind drei Robben-Arten in der Arktis jetzt noch stärker gefährdet.
- Dabei ist ihr grösstes Überlebens-Problem der Verlust des Meereises.
- Wenn Robben verschwinden, hat das weitreichende Folgen.
Das Überleben wird für Robben in der Arktis schwieriger. Die Bestände gehen zurück. Deshalb hat die Weltnaturschutzunion (IUCN) drei Arten in ihrer Roten Liste gefährdeter Arten auf eine neue Gefährdungsstufe gehoben.
Ihr grösstes Problem: der Verlust des Meereises. Dazu kämen Schifffahrt, Öl- und Rohstoffförderung und Fischerei, die Robben in Fischernetzen verenden lässt.
Die Mützenrobbe (Cystophora cristata), bislang als «gefährdet» aufgeführt, gilt nun als «stark gefährdet». Das ist Stufe 5 auf der achtstufigen Skala. Die Bartrobbe (Erignathus barbatus) und die Sattelrobbe (Pagophilus groenlandicus) stehen nun auf Stufe 3 («potenziell gefährdet»).
Insgesamt listet das wissenschaftliche Meereis-Portal sechs Robben-Arten in der Arktis.
Gefahr für das gesamte Ökosystem
«Die Robben in der Arktis sind auf das Meereis angewiesen, um ihre Jungen zu gebären und aufzuziehen. Beim Fellwechsel, um auszuruhen und um Zugang zu ihren Nahrungsgebieten zu erhalten.» Dies teilte die IUCN bei ihrem Jahreskongress in Abu Dhabi mit.
Dort veröffentlichte sie die Aktualisierung der Roten Liste. «Das dünner werdende und schwindende Meereis wirkt sich auch auf die Ernährungsgewohnheiten der Robben in der Arktis aus. Und macht die Arktis für Menschen leichter zugänglich, was das Gesamtrisiko für diese Tierarten weiter erhöht», hiess es auch.
Die Folgen des Robbensterbens
Die Arktis erwärmt sich im Zuge des Klimawandels fast viermal so schnell wie alle Regionen im globalen Durchschnitt.
Wenn Robben verschwinden, hat das weitreichende Folgen. Sie werden vor allem von Eisbären gefressen, aber auch etwa von Walrossen. «Die Gesundheit der gesamten Meeresumwelt hängt von ihrem Überleben ab», teilte die IUCN mit.
Die IUCN klassifiziert Tier- und Pflanzenarten in acht Kategorien. In der untersten Kategorie liegen nicht genügend Daten für eine Beurteilung vor. In der obersten sind Arten, die vollständig ausgestorben sind, nicht nur in der Wildnis.
Die anderen Kategorien reichen von «nicht gefährdet» bis «ausgestorben». Aktuell sind 172'620 Tier- und Pflanzenarten berücksichtigt. 48'646 davon gelten als bedroht (Stufe 4 bis 6 auf der Skala).