Der Frauenrechtsaktivistin Narges Mohammadi wurde der Friedensnobelpreis verliehen. Für sie ist das eine Bestärkung, ihre Mission weiterzuführen.
Mohammadi
Narges Mohammadi (M.), Menschenrechtsaktivistin aus dem Iran, sitzt im August 2007 neben der iranischen Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi (l.). - Vahid Salemi/AP/dpa

Die inhaftierte Friedensnobelpreisträgerin und Frauenrechtsaktivistin Narges Mohammadi möchte sich auch weiterhin für Menschenrechte einsetzen. «Ich werde nie aufhören, für die Verwirklichung von Demokratie, Freiheit und Gleichheit zu kämpfen», zitierte die «New York Times» am Freitag aus einem Statement der Iranerin.

Es war unklar, ob die Mitteilung von der 51-Jährigen selbst stammt oder von ihrer Familie veröffentlicht wurde. Zuvor hatte das norwegische Nobelkomitee die Aktivistin für ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen in ihrem Land mit dem diesjährigen Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

«Sicherlich wird mich der Friedensnobelpreis auf diesem Weg noch belastbarer, entschlossener, hoffnungsvoller und enthusiastischer machen und mein Tempo beschleunigen», hiess es in der Erklärung weiter. Mohammadi verbüsst derzeit eine langjährige Haftstrafe im berüchtigten Ewin-Gefängnis in Teheran.

Mutmassliche Folter an dutzenden Frauen

Sie werde weiterhin «gegen die unerbittliche Diskriminierung, Tyrannei und geschlechtsspezifische Unterdrückung durch die repressive religiöse Regierung kämpfen, bis die Frauen befreit sind», fügte Mohammadi hinzu. Ende 2022, während der landesweiten Aufstände gegen Irans Machtapparat, brachte Mohammadi einen Bericht ans Licht, der mutmassliche Folter an Dutzenden Frauen im Hochsicherheitsgefängnis aufdeckte.

Inwiefern sie bereits von der Auszeichnung weiss, blieb zunächst unklar. Auf ihrem Instagram-Account, der von ihrer Familie geführt wird, hiess es, es sei im Ewin-Gefängnis freitags und donnerstags «unmöglich», telefonischen Kontakt zu Gefangenen aufzunehmen.

Nachricht von Preis ins Gefängnis überbracht

Man müsse daher bis morgen warten, «um von Narges zu hören und ihr die guten Nachrichten zu überbringen». Der norwegische Rundfunk, der mit Mohammadis Ehemann gesprochen hat, berichtete, die 51-Jährige habe noch nicht ausser Landes telefonieren dürfen. Sie habe die Nachricht von dem Preis aber «auf eine Weise» im Gefängnis überbracht bekommen.

Mohammadis Familie, von der sie durch ihre Haft seit langer Zeit getrennt ist, betonte: «Obwohl die Jahre ihrer Abwesenheit für uns nie wieder gutgemacht werden können, ist die Anerkennung von Narges' Bemühungen um den Frieden eine Quelle des Trostes für unser unbeschreibliches Leid.» Mohammadis Ehemann lebt mit den beiden gemeinsamen Kindern in Frankreich.

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