St. Gallen startet Pilotprojekt für digitale Unterschriftensammlung

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Stadt St. Gallen,

St. Gallen führt als erster Kanton das elektronische Sammeln von Unterschriften ein. Der Pilotversuch startet im Frühjahr 2026.

E-Collecting
Der Kanton St. Gallen lanciert 2026 ein Pilotprojekt für E-Collecting. (Symbolbild) - keystone

Der Kanton St. Gallen hat am Montag das schweizweit erste E-Collecting-Projekt vorgestellt. Der Pilotversuch zum elektronischen Sammeln von Unterschriften für Referenden und Initiativen startet im Frühjahr 2026.

Initiativkomitees können für die elektronische Unterschriftensammlung die neu entwickelte E-Collecting-Plattform des Kantons nutzen. Diese verhindert falsche und mehrfache Unterzeichnungen, indem die Unterschriften automatisch mit dem Stimmregister abgeglichen werden.

Um ein Begehren auf dem elektronischen Weg unterzeichnen zu können, müssen sich Personen über ein spezielles E-Login des Kantons «authentifizieren».

Einfacher und effizienter

E-Collecting vereinfache das Unterschriftensammeln, erklärten die Verantwortlichen der St. Galler Staatskanzlei an einer Medienkonferenz. Auch würden die Gemeinden entlastet, indem sie weniger handschriftliche Unterschriften bescheinigen müssten.

Während des auf sieben Jahre beschränkten Pilotversuchs sind nun für kantonale Referenden und Initiativen maximal 50 Prozent der Unterschriften über den elektronischen Weg zulässig. Es muss also auch weiterhin auf der Strasse gesammelt werden.

Die gesetzlichen Grundlagen verabschiedete der Kantonsrat in der Herbstsession. Ab 1. Januar steht die Plattform zur Verfügung. Sie muss jedoch noch vom St. Galler Regierungsrat genehmigt werden, hiess es an der Medienorientierung. Die Einführung von E-Collecting verlangte 2018 eine Motion im Kantonsrat.

Keine Anpassungen zur Anzahl nötiger Unterschriften

Der Kanton will mit der Möglichkeit einer elektronischen Unterschriftensammlung Erfahrungen sammeln, wie sich diese auf die demokratischen Instrumente auswirkt. Bei der Anzahl nötiger Unterschriften werden derzeit keine Anpassungen gemacht. Auch die Sammelfristen bleiben unverändert.

Die Plattform zur elektronischen Unterschriftensammlung entwickelte die St. Galler Firma Abraxas Informatik AG. Im Sinne von «Sicherheit durch Transparenz» sei der Quellcode offengelegt und durch 80 Sicherheitsexperten aus der ganzen Welt geprüft worden, erklärte ein Vertreter der Firma.

Ab 8. Dezember wird das Programm öffentlich zugänglich gemacht. Interessierte können auf einer Testplattform etwa Angriffsversuche simulieren. Jede Meldung zu bisher unbekannten Schwachstellen werde mit Prämien von bis zu 30'000 Franken belohnt, hiess es an der Medienorientierung weiter.

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