In Eritrea haben sich die Proteste gegen die diktatorische Regierung gehäuft. Die Regierung beschuldigt nun die Geheimdienste.
Eritrea
Migranten aus Eritrea stossen bei einer Demonstration in Tel Aviv mit der Polizei zusammen. - Ilia Yefimovich/dpa

Nach mehrfachen schweren Ausschreitungen rund um Eritrea-Veranstaltungen hat die Regierung der nordostafrikanischen Diktatur «Geheimdiensten» die Schuld an den Zusammenstössen gegeben. «In den vergangenen Wochen kam es in einer Reihe von Städten in Europa und anderswo zu organisierten Gewaltakten und Vandalismus gegen Festivals und andere nationale Veranstaltungen, die von eritreischen Gemeinschaften in der Diaspora organisiert wurden», teilte Eritreas Informationsministerium am Dienstag mit. Die Gewalt werde «im Wesentlichen von grossen Geheimdiensten» finanziert.

Ausschreitungen auch in anderen Ländern

«Sie sind verblüfft über die unbeugsame Widerstandskraft des eritreischen Volkes und versuchen verzweifelt, eine Spaltung in den Reihen des Volkes zu schüren.» Belege wurden nicht genannt. In Eritrea regiert seit 1993 Präsident Isaias Afewerki in einer Ein-Parteien-Diktatur, Meinungs- und Pressefreiheit sind stark eingeschränkt. Zudem herrscht ein strenges Wehrdienst- und Zwangsarbeitssystem, vor dem viele Eritreer ins Ausland fliehen.

Am Samstag waren in der israelischen Metropole Tel Aviv mehr als 150 Menschen verletzt worden, als Hunderte Eritreer vor der Botschaft ihres Landes protestierten, in der eine Feier stattfinden sollte. Im hessischen Giessen hatte es im Juli Ausschreitungen um ein Eritrea-Kulturfestival gegeben. Auch in Stockholm und Toronto gab es jüngst gewaltsame Proteste rund um ähnliche Veranstaltungen. Kritiker sehen die Veranstaltungen als Propaganda an.

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