Millionen orthodoxe Christen feiern Osterfest
Millionen orthodoxe Christen haben weltweit Ostern gefeiert - einen Monat später als die westlichen Kirchen. Anders als noch zu Beginn der Corona-Pandemie vor einem Jahr durften die Gläubigen vielerorts wieder die Gottesdienste besuchen. In Russlands Hauptstadt Moskau sagte das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, in der Nacht zum Sonntag: Er wünsche sich, dass sein Volk bald und vollständig von dem Virus befreit werde. Das Osterfest gebe Hoffnung, dass die Pandemie überwunden werden könne.

Das Wichtigste in Kürze
- Viele Gläubige in der Erlöserkathedrale in Moskau - der Hauptkirche des russisch-orthodoxen Christentums – trugen eine Maske.
In vielen Ländern liessen die Geistlichen Gottesdienste im Internet und im Fernsehen übertragen, um ein Ansteckungsrisiko zu minimieren.
Den Gottesdienst in Moskau besuchte auch Kremlchef Wladimir Putin, ohne Mund-Nasen-Schutz. Er hatte sich kürzlich gegen das Virus impfen lassen. Der Präsident dankte dem Kreml zufolge der Kirche, dass sie «drängende soziale Probleme» löse sowie Ideale und Familientraditionen in der Gesellschaft fördere. Kritiker werfen der orthodoxen Kirche eine zu grosse Nähe zum russischen Staat vor.
Das Osterfest der orthodoxen Kirche richtet sich nach dem julianischen Kalender, der von der Zeitrechnung des allgemein geltenden gregorianischen Kalenders abweicht. Weil Ostern am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond des Frühlings gefeiert wird, ergibt sich in manchen Jahren ein wochenlanger Zeitunterschied. In der Orthodoxie gilt die Auferstehung Jesu als das grösste Fest des Jahres.