Migrationsminister: Auf Lesbos wurden keine Babys von Ratten gebissen
Berichte wonach im Flüchtlingslager Kara Tepe auf Lesbos Babys von Ratten gebissen wurden, hat der griechische Migrationsminister Notis Mitarakis dementiert.

Das Wichtigste in Kürze
- Im September ist das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos abgebrannt.
- Nun hiess es, dass die Umstände im neuen Lager Kara Tepe noch schlimmer als zuvor seien.
- Diese Berichte hat der griechische Migrationsminister Notis Mitarakis nun dementiert.
Der griechische Migrationsminister Notis Mitarakis hat Berichte dementiert. Danach sollen im Flüchtlingslager Kara Tepe auf Lesbos Babys von Ratten gebissen worden sein. Die Vorfälle seien erfunden, teilte das Migrationsministerium in Athen am Montagnachmittag mit. Auch eine deutsche Ärztin auf Lesbos konnte der Deutschen Presse-Agentur solche Vorfälle am Montagabend nicht bestätigen.
Sind Ratten-Biss Vorwürfe frei erfunden?
Zuvor hatte Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) am Samstag in der «Passauer Neuen Presse» die katastrophalen Bedingungen für die Migranten angeprangert. Zu Lesbos hat er gesagt: «Das neue Lager Kara Tepe ist offensichtlich nicht besser – im Gegenteil: Ärzte ohne Grenzen musste jetzt eine Tetanus-Impfaktion starten, weil Babys in nassen Zelten von Ratten gebissen werden.»

Die Organisation Ärzte ohne Grenzen sei gar nicht im Lager selbst aktiv, sondern arbeite ausserhalb, teilte das Migrationsministerium mit. Es sei nicht das erste Mal, dass Medien die Realität verzerrten. Und sich damit absichtlich oder auch unabsichtlich an einer Kampagne gegen Griechenland beteiligten.
Die Situation im Zeltlager wird täglich verbessert
Es sei bekannt, dass das provisorische Zeltlager nach dem Brand von Moria unter schwierigen Bedingungen innerhalb weniger Tage aufgebaut wurde. Vom ersten Tag an, im September und auch weiterhin, werde daran gearbeitet, die Situation zu verbessern, hiess es.