Russland meldet mehrere Drohnenabstürze. Das Verteidigungsministerium wirft der Ukraine vor, die zivile Infrastruktur anzuvisieren.
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Der rote Platz in Moskau. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Russland sollen mehrere Drohnen abgestürzt sein.
  • Laut russischem Verteidigungsministerium kommen diese aus der Ukraine.
  • Diese hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäussert.

In mehreren russischen Regionen haben die Behörden zum Wochenbeginn Abstürze von Drohnen gemeldet.

In den südlichen und grenznahen Gebieten Krasnodar und Adygeja warf Russlands Verteidigungsministerium der Ukraine vor, die Flugobjekte losgeschickt und so – erfolglos – Objekte ziviler Infrastruktur ins Visier genommen zu haben.

Beide Drohnen seien aber von ihrer geplanten Flugbahn abgekommen, hiess es. Am Montagabend hatte es ähnliche Vorfälle auch in der Region Belgorod gegeben. Die Ukraine äusserte sich zu den Vorwürfen zunächst nicht.

Flughafen St. Petersburg stand still

Am Dienstag stellte zudem der Flughafen in der Ostsee-Metropole St. Petersburg für rund zwei Stunden den Betrieb ein. Gründe wurden zunächst keine genannt, später war offiziell von einer Militärübung die Rede. Auch hier vermuteten viele Beobachter allerdings, dass der wahre Grund ein feindliches Flugobjekt gewesen sein könnte.

Schliesslich berichtete auch der Gouverneur des Moskauer Umlands, Andrej Worobjow, von einem Drohnenabsturz. Der Flugkörper sei bei der Stadt Kolomna rund 100 Kilometer südöstlich der Hauptstadt vom Himmel gefallen.

Vorfälle im Landesinneren selten

Seit Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten Angriffskriegs gegen die Ukraine vor mehr als einem Jahr kommt es immer wieder auch zu Angriffen auf russischem Staatsgebiet. In der Regel beschränken diese sich auf das Grenzgebiet; Vorfälle so tief im Landesinneren wie jetzt sind selten.

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Putin bei seiner Rede zur Lage der Nation. (Archiv) - SPUTNIK/AFP

Für den im Ausland lebenden Kremlkritiker Michail Chodorkowski stehen all diese Ereignisse nicht nur miteinander im Zusammenhang – sie legen in seinen Augen auch Schwächen des russischen Militärs offen: «Die russische Armee hat nicht nur keine Mittel, um einen massiven Raketenangriff, sondern auch um eine einzelne (und ziemlich harmlose) Drohne zu stoppen.» Er fügte hinzu: «Das Überleben der Bürger ist nicht Teil der militärischen Strategie des Kremls, dort ist man ausschliesslich am Überleben eines einzigen Menschen interessiert.» Damit meinte er den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

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