Maronitische Kirche: Kreislauf des Kriegs im Libanon beenden
Das Oberhaupt der Maronitischen Kirche hat die Weltgemeinschaft aufgerufen, den «Kreislauf des Kriegs, der Tötungen und der Zerstörung» im Libanon zu stoppen.
«Der Tod von (Hisbollah-Chef) Hassan Nasrallah hat eine Wunde im Herz der Libanesen geöffnet», sagte der maronitische Patriarch Bechara Boutros Rai in seiner Sonntagspredigt. Die Weltgemeinschaft müsse ernsthaft daran arbeiten, dass im Libanon ein «gerechter Friede» entstehe mit Rechten für alle Menschen in der Region.
In dem konfessionell stark gespaltenen Land sind schätzungsweise 70 Prozent der Bevölkerung Muslime, die etwa zu gleichen Teilen Anhänger der schiitischen beziehungsweise sunnitischen Strömung im Islam sind. Etwa 30 Prozent sind Christen. Mehr als die Hälfte davon sind Maroniten, eine der ältesten Glaubensgemeinschaften im Libanon. Deren Geschichte reicht bis ins 4. Jahrhundert nach Christus zurück.
Bürgerkrieg hinterlässt tiefe Narben
Der Libanon hatte von 1975 bis 1990 einen blutigen Bürgerkrieg erlebt, in dem schätzungsweise 150.000 Menschen getötet wurden. Dabei bekämpften sich verschiedene Konfessionen in wechselnden Gefechtsfronten und Bündnissen, auch mit Unterstützung ausländischer Staaten. Auch innerhalb konfessioneller Gruppen kam es zu Kämpfen.