Die prekäre Lage im Jemen spitzt sich immer weiter zu. Besonders im Norden des Landes tobten schwere Gefechte zwischen den Huthi-Rebellen und Saudi-Arabien.
Vereinte Nationen Jemen
Ein Mann im Jemen schreitet durch die Strasse nach einem Bombenangriff. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kämpfe zwischen den Huthi-Rebellen und Saudi-Arabien eskalieren immer mehr.
  • In Nordjemen wurde von schweren Gefechten berichtet.
  • Mindestens 120 Rebellen wurden dabei getötet.

Die Kämpfe zwischen den Huthi-Rebellen im Jemen und Saudi-Arabien spitzen sich weiter zu. In der ölreichen Provinz Marib im Nordjemen tobten am Wochenende schwere Gefechte. Gleichzeitig starteten die Rebellen eine Angriffswelle mit Drohnen auf Ziele in Saudi-Arabien. Das Land kämpft an Seite der Regierung gegen die Aufständischen.

Das vom Königreich angeführte Militärbündnis flog unterdessen Luftangriffe in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa.

Huthi-Rebellen im Jemen
Huthi-Rebellen erheben während einer Versammlung ihre Waffen. - dpa

Mindestens 120 Kämpfer der Huthi-Rebellen wurden innerhalb von 24 Stunden bei deren Offensive auf die strategisch wichtige Stadt Marib getötet. Das hiess es aus jemenitischen Militärkreisen am Samstag.

Schwere Explosionen in Hauptstadt Sanaa

Anwohnende berichteten der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag von zwölf Bombardements der Koalition an mehreren Orten in Sanaa. Die Hauptstadt wird von den Huthis kontrolliert. Schwere Explosionen erschütterten die Stadt, von den angegriffenen Orten stiegen Rauchwolken auf.

Der Konflikt spielt auch an der Grenze des Jemen zu Saudi-Arabien, wo die Rebellen ihre Angriffe verstärkten. Innerhalb von fünf Stunden habe die Koalition zehn mit Sprengstoff beladene Drohnen abgefangen, teilte Bündnissprecher Turki al-Maliki mit.

Jemen
Im Jemen herrscht seit 2014 Krieg. (Archiv) - dpa

Die Rebellen hatten zuletzt Ziele in Riad, Dschisan und Chamis Muschait in Saudi-Arabien angegriffen. Sieben Zivilisten wurden nach Angaben aus Riad verletzt. Angriffe auf Zivilisten und zivile Einrichtungen seien «eine rote Linie», erklärte das Bündnis am Sonntag.

Schwerste Kämpfe in Marib seit 2018

Mit der Offensive auf Marib toben dort die schwersten Kämpfe seit 2018. Die schiitischen Rebellen konnten in der letzten grossen von der Regierung kontrollierten Provinz im Norden zahlreiche Gebiete einnehmen. Bei Gegenangriffen konnten sie diese auch halten. Die Rebellen werden vom Iran unterstützt.

Sollten die Rebellen die Stadt einnehmen, hätten sie die Kontrolle über einen Grossteil der Öl- und Gasproduktion des verarmten Landes.

abed rabbo mansur hadi
Bewaffnete Huthi-Rebellen gehen auf einer Strasse im Jemen. - dpa

Die Huthis kontrollieren grosse Teile des Nordjemen und Gebiete, in denen etwa 70 Prozent der Bevölkerung leben. Sie sind im Jemen heute stärkste Kraft und kontrollieren mit aggressiven Methoden nahezu alle Bereiche des täglichen Lebens. Die humanitäre Lage im Jemen ist verheerend. Bemühungen der Vereinten Nationen, den Konflikt beizulegen, kamen bisher nur schleppend voran.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

HuthiRegierungSanaaSprengstoffKrieg