Kolumbiens Regierung schickt nach Protesten Militär auf die Strassen
Nach tagelangen Protesten gegen eine umstrittene Steuerreform schickt die kolumbianische Regierung zur Unterstützung der Polizei nun Soldaten auf die Strassen.

Das Wichtigste in Kürze
- In Kolumbien kam es zu teilweise gewalttätigen Protesten.
- Es soll zahlreiche Verletzte und auch Tote gegeben haben.
- Der Grund: eine geplante Steuerreform.
«Wir werden die Zerstörung öffentlichen und privaten Eigentums und die Botschaften des Hasses in unserem Land nicht zulassen». Das sagte Präsident Iván Duque in einer Ansprache in der Nacht auf Sonntag (Ortszeit). Er setzte die in der Verfassung verankerte «militärische Assistenz» in Kraft.
In dem südamerikanischen Land kommt es seit Tagen zu teilweise gewalttätigen Protesten gegen eine geplante Steuerreform.
In mehreren Städten steckten Demonstranten Busse in Brand und plünderten Geschäfte. Es gab zahlreiche Verletzte und offenbar auch Tote. Die Regierung will unter anderem die steuerlichen Freibeträge senken und die Einkommenssteuer für bestimmte Gruppen erhöhen. Ausserdem soll die Befreiung von der Mehrwertsteuer für eine Reihe von Waren und Dienstleistungen abgeschafft werden.
Ziel dieser Veränderungen ist, dass die von der Corona-Krise verursachten Defizite im Staatshaushalt ausgeglichen werden können.