Kämpfe zwischen Thailand und Kambodscha erschüttern Region
Neue Kämpfe zwischen Thailand und Kambodscha erschüttern die Grenzregion. Über 100'000 Menschen befinden sich auf der Flucht vor den aktuellen Gefechten.

Im Grenzgebiet zwischen Thailand und Kambodscha ist es erneut zu schweren Kämpfen gekommen. Die thailändische Armee meldet, dass seit den frühen Morgenstunden Artillerie und Raketen eingesetzt werden, wie «Tagesschau» berichtet.
Kambodscha setzt laut einem Militärsprecher schwere Waffen ein und beschiesst thailändische Gebiete. Thailand hat als Reaktion bisher mindestens sechs Kampfjets gegen kambodschanische Stellungen eingesetzt, wie «Handelsblatt» meldet.
Tausende Anwohner mussten fliehen. Nach Angaben des Innenministeriums Thailands wurden über 100'000 Menschen aus vier Provinzen evakuiert.
Hintergrund: Jahrzehntelanger Konflikt
Der Grenzkonflikt schwelt schon seit Jahrzehnten. Hauptgrund ist der umstrittene Verlauf der mehr als 800 Kilometer langen Grenze und der Tempel Prasat Preah Vihear.
Dieser wird von beiden Ländern beansprucht, berichtet «ZEIT».

Die Gefechte haben nach offiziellen Angaben auch den Tempel schwer beschädigt. Das Tempelareal ist Unesco-Weltkulturerbe und für viele Kambodschaner von besonderer Bedeutung, wie das Kulturministerium Kambodschas mitteilt.
Unklar bleibt, wer für die Eskalation verantwortlich ist. Beide Seiten geben an, dass die jeweils andere Partei zuerst das Feuer eröffnet habe.
Internationale Reaktionen und Evakuierungen
Thailand hat alle Grenzkontrollposten geschlossen, meldet «Tagesschau». Es handelt sich laut UN-Sicherheitsrat um die schwerste Eskalation seit Jahren.
Kambodschas Premier Hun Manet fordert eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats. Das Auswärtige Amt warnt laut «Merkur» dringend vor Reisen in die betroffene Region.
Vor Ort bleibt die Lage angespannt. Die Zahl der Todesopfer steigt weiter an.
Offizielle Angaben sprechen aktuell von mindestens 15 getöteten Menschen, darunter viele Zivilisten, wie «Stern» schreibt.