Menschen, Infrastruktur und Kultur in Jemen leiden immer mehr unter dem Krieg. Das Land steht wegen der Zerstörung kurz vor dem Zerfall.
Jemen
Im Jemen herrscht seit 2014 Krieg. (Archiv) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jemen steht durch den Krieg und die Zerstörung kurz vor dem Kollaps.
  • Hilfsorganisationen erreichen ihre Limits und die Infrastruktur zerbricht immer mehr.
  • Nun wird auch das kulturelle Erbe durch Diebstahl und Schmuggel zerstört.

Der Zusammenbruch des Landes Jemen schreitet immer weiter voran, wie die deutsche «Tagesschau» in einem Beitrag berichtet. Hilfsorganisationen stossen an ihre Grenzen, die Infrastruktur zerfällt und die Huthi-Aufständischen führen weiterhin kompromisslose Angriffe durch. Dabei wird auch das kulturelle Erbe zerstört – nicht nur durch Beschädigung, sondern auch durch Diebstahl.

Kulturgüter von Jemen verschwinden

Das Nationalmuseum der Hauptstadt Sanaa hütet zahlreiche Schätze von grosser historischer Bedeutung. Es musste wegen des Krieges schliessen und hat seither durch die Luftangriffe viele Verluste einstecken müssen. Nicht nur sind das Gebäude und die Ausstellungsstücke beschädigt oder zerstört worden. Diebe haben laut dem Direktor die Sammlungen geplündert und sogar manche Ausstellungssäle niedergebrannt.

70 Prozent aller Exponate sind mittlerweile gestohlen, viele davon anschliessend ins Ausland geschmuggelt worden. Das sei ein schweres aber profitables Geschäft. Dass sogar Kulturgüter beschädigt oder gestohlen werden, ist laut der «Tagesschau» ein Symbol für den Zusammenbruch von Jemen.

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Die Hungersnot im Jemen könnte sich noch verschlimmern. - dpa

Unterdessen wollen die vom Iran unterstützten Huthi-Aufständischen Stadt Marib erobern. Da ihre Chancen dafür sehr gut stehen, soll die Defensive ihre Angriffe einstellen wollen. Um die Zivilbevölkerung zu beschützen, will eine politische Lösung gefunden werden, heisst es weiter.

Die Infrastruktur ist am Zerfallen und liefert nur noch wenige Stunden Strom pro Tag. Durch Stromunterbrechungen können weder Elektrogeräte, Ventilatoren, Kühlschränke, noch Wasserwerke oder Kliniken betrieben werden. Auch die Hilfsorganisationen können nicht genügend Lebensmittel und Medikamente zur Verfügung stellen. Laut dem Kinderhilfswerk UNICEF würden fast eine Viertelmillion Kinder mit dem Hungertod kämpfen.

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