Wollte Thailand Kambodscha mit Abriss von Statue provozieren?
Mit dem Abriss einer Statue der hinduistischen Gottheit Vishnu im kambodschanischen Grenzgebiet durch thailändische Soldaten erhält der Konflikt neues Futter.

Hochrangige Vertreter von Thailand und Kambodscha verhandeln erneut über eine Waffenruhe in der Grenzregion. Zuletzt hatten die diplomatischen Spannungen nach mehreren Vorfällen wieder an Fahrt aufgenommen.
Unter anderem hatten thailändische Soldaten eine Statue der hinduistischen Gottheit Vishnu entfernt. Nach Informationen von «Reuters» lag die 2014 errichtete Statue auf kambodschanischem Territorium in der Nähe des Preah-Vihear-Tempels.
Thailand weist Kritik zurück
Das thailändische Verteidigungsministerium erklärte laut «BBC», der Abriss sei aus «Sicherheits- und Verwaltungsgründen» erfolgt, um unklare Zuständigkeiten zu klären. Kambodscha hingegen bezeichnete den Vorfall als «Verletzung der Souveränität» und rief internationale Vermittler zu einer Untersuchung auf.
Die Regierung von Kambodscha verlangte laut «Al Jazeera» eine offizielle Entschuldigung und den Wiederaufbau der Statue. Auch das indische Aussenministerium kritisierte die Zerstörung scharf und sprach von einer Handlung, die die Gefühle gläubiger Hindus weltweit verletze.

Kambodschas Premier betonte, die Angelegenheit vor die Unesco zu bringen, da der Vorfall in unmittelbarer Nähe des geschützten Tempelareals stattfand. In Thailand riefen buddhistische Mönche derweil zu Zurückhaltung und gegenseitigem Respekt auf, wie die «Bangkok Post» berichtete.
Dialog soll fortgesetzt werden
Beobachter verweisen laut «BBC» auf mögliche Auswirkungen auf den Grenzhandel und den Tourismus zwischen den beiden Ländern. Der bilaterale Handel belief sich 2024 auf rund 9,8 Milliarden US-Dollar (etwa 8,5 Milliarden Franken).
Beide Staaten bekräftigten laut «Reuters» zuletzt, den Dialog fortsetzen zu wollen, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Allerdings bleibt unklar, ob die diplomatischen Bemühungen eine nachhaltige Lösung für die laufenden Spannungen zwischen Thailand und Kambodscha ermöglichen werden.












