Japans Regierungschef Shinzo Abe hat den wegen der Corona-Pandemie ausgerufenen Ausnahmezustand angesichts stark gesunkener Infektionszahlen wieder aufgehoben.
Abe bei seiner Pressekonferenz am Montag
Abe bei seiner Pressekonferenz am Montag - POOL/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Regierungschef Abe: Haben Kriterien für Aufhebung erfüllt.

«Wir hatten sehr klare Kriterien für eine Aufhebung des Ausnahmezustands. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir diese Kriterien erfüllt haben», sagte Abe am Montag vor Journalisten in Tokio.

Vergangene Woche hatte der Regierungschef den Ausnahmezustand bereits in vielen Teilen des Landes aufgehoben. Ausgenommen blieben zunächst aber noch die Hauptstadt Tokio, die Wirtschaftsmetropole Osaka sowie die nördliche Insel Hokkaido, weil dort weiter neue Infektionsfälle gemeldet wurden.

Zuletzt verzeichneten die japanischen Behörden landesweit aber nur noch einige Dutzend Neuansteckungen am Tag - auf dem Höhepunkt der Infektionswelle waren es rund 700. Insgesamt wurden in Japan mehr als 16.000 Infektionsfälle registriert, 830 Infizierte starben. Damit ist Japan im Vergleich zu Europa, den USA und anderen stark betroffenen Ländern glimpflich davongekommen.

Abe appellierte aber an seine Landsleute, in der «neuen Normalität» weiter vorsichtig zu sein und geschlossene und volle Räume sowie engen Kontakt zu meiden. «Wir müssen einen neuen Lebensstil entwickeln und unsere Denkweise ändern», sagte der Regierungschef. «Wenn wir unsere Schutzmassnahmen lockern, wird sich die Infektion schnell wieder ausbreiten.»

Der Ausnahmezustand war in Japan ohnehin weniger restriktiv als in anderen Ländern. Er ermöglichte es den Gouverneuren der Regionen, allen Bewohnern zu empfehlen, zu Hause zu bleiben. Zudem konnten sie die Schliessung von Betrieben und Schulen anregen. Ausgangssperren und andere strikte Verbote wie in anderen Ländern durften die Behörden in Japan nicht verhängen.

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