Das israelische Militär hat im Süden Libanons nach eigenen Angaben erneut Stellungen der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz angegriffen.
Ein F-35-Kampfflugzeug der israelischen Luftwaffe. Israelischen Medienberichten zufolge wurde mit Luftangriffen auf die palästinensische Stadt Dschenin eine grossangelegte Offensive eingeläutet.
Ein F-35-Kampfflugzeug der israelischen Luftwaffe. Israelischen Medienberichten zufolge wurde mit Luftangriffen auf die palästinensische Stadt Dschenin eine grossangelegte Offensive eingeläutet. - Tsafrir Abayov/AP/dpa

Kampfflugzeuge hätten zwei Militäranlagen der Schiiten-Miliz in der Gegend von Labuneh und eine weitere Anlage in der Gegend von Ramyah getroffen, teilte die Armee am Samstagabend mit. In den vergangenen 48 Stunden habe die Armee «insgesamt zehn Terroristen» getötet, darunter einen Kommandeur, teilte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Abend mit. Am Morgen hatte Israels Luftwaffe nach Angaben des Militärs ein Auto mit Mitgliedern der Hisbollah im Südlibanon getroffen. In dem Fahrzeug seien «mehrere Terroristen» unterwegs gewesen, die Raketen auf israelisches Territorium abgefeuert hätten, hiess es. Die Angaben des israelischen Militärs konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Die Hisbollah hatte am Samstag zunächst mitgeteilt, bei israelischen Angriffen seien sechs ihrer Mitglieder getötet worden. Die Miliz berichtete zugleich, sie habe eine israelische Kaserne bei dem Ort Liman und israelische Soldaten nahe der gemeinsamen Grenze beschossen. Auch diese Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Berichte über mögliche Opfer in Israel gab es zunächst nicht.

Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Massaker der mit der Hisbollah verbündeten Hamas und anderer extremistischer Gruppen in Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres kommt es in der israelisch-libanesischen Grenzregion immer wieder zu gegenseitigem Beschuss. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote. Zehntausende Anwohner verliessen in beiden Ländern ihre Heimatorte wegen der Kämpfe.

Israel will militärischen Druck auf Hisbollah erhöhen

Israels Verteidigungsminister Yoav Galant kündigte kürzlich an, den militärischen Druck auf die Hisbollah als Reaktion auf deren tägliche Angriffe auf Israel zu erhöhen, bis sich die Miliz von der Grenze zurückgezogen habe. Die Schiiten-Miliz hat sich in der Pufferzone eingerichtet, die nach Ende des zweiten Libanon-Kriegs 2006 im Grenzgebiet im Südlibanon festgelegt worden war, und feuert von dort auf den Norden Israels.

Israel will durch diplomatischen Druck erreichen, dass sich die Miliz wieder hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht – so wie es die UN-Resolution 1701 vorsieht. Notfalls sei Israel aber auch zu einem grösseren Militäreinsatz bereit, warnte Galant. Die Hisbollah gilt allerdings als schlagkräftiger als die Hamas.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

LuftwaffeSchiitenHamasSchweizer ArmeeHisbollah