Israel wirft Hisbollah Ermordung von vier Libanesen vor
Israel wirft der libanesischen Hisbollah vor, vier Libanesen ermordet zu haben, die eine Mitverantwortung der Miliz für die Explosion im Beiruter Hafen 2020 hätten aufdecken können.

Israel hat der libanesischen Hisbollah vorgeworfen, sie habe mehrere Libanesen ermordet, weil diese eine Mitverantwortung der Miliz für eine verheerende Explosion im Beiruter Hafen im Jahre 2020 hätten aufdecken können.
Die Opfer hätten enthüllen können, dass die Explosion durch die Lagerung hochexplosiven Chemikalie Ammoniumnitrat durch die Hisbollah verursacht worden sei, hiess es in einer Mitteilung der israelischen Armee.
Insgesamt seien bis Februar 2021 vier Personen ermordet worden, darunter Journalisten und Mitarbeiter des libanesischen Zolls, teilte das Militär mit. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die Hisbollah hat eine Verantwortung für die Explosion in der Vergangenheit zurückgewiesen.
Zerstörerische Folgen und fehlende Rechenschaft
Die Explosion im Hafen von Beirut im August 2020 hatte über 200 Menschen das Leben gekostet. Es gab 6000 Verletzte und es wurden ganze Stadtteile zerstört. Die Ursache: Hunderte Tonnen der hochexplosiven Chemikalie Ammoniumnitrat, die über Jahre ohne Sicherheitsvorkehrungen gelagert worden waren. Die Explosion war eine der grössten nichtnuklearen Explosionen weltweit.
Bis heute wurde niemand für die Explosion zur Rechenschaft gezogen. Die Aufarbeitung stockt vor allem wegen politischer Einflussnahme, Justizblockaden und massiver Korruption. Verantwortliche entziehen sich Ermittlungen, Richter werden behindert.
Anfang des Jahres kündigte die Regierung einen neuen Anlauf zu Ermittlungen an. Dazu trug auch die Schwächung der politisch mächtigen Hisbollah durch den Krieg mit Israel bei, weil sie jahrelang Fortschritte bei den Untersuchungen verhindert hatte.














