Hisbollah

Israel greift Ziele im Libanon an

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Libanon,

Israel hat die libanenische Hauptstadt Beirut sowie weitere Ziele im Süden angegriffen. Die Drohnenproduktion der Hisbollah soll so geschwächt werden.

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In Beirut kam es nach Angriffen Israels zu Explosionen. - Keystone

In den letzten Tagen hat die israelische Luftwaffe erneut Ziele im Libanon bombardiert, darunter Vororte der Hauptstadt Beirut. Die Angriffe richteten sich gegen unterirdische Anlagen der Hisbollah, die zur Produktion und Lagerung von Drohnen genutzt werden sollen.

Die Bombardements erfolgten am Vorabend des muslimischen Opferfestes Eid al-Adha, was für zusätzliche Anspannung sorgte. Kurz zuvor hatte das Militär die Bewohner der betroffenen Stadtteile zur Evakuierung aufgefordert, wie «Spiegel» berichtet.

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Nach dem Angriff durch Israel: Ein Bild der Zerstörung in Beirut. - Keystone

Nach Angaben Israels dienten die Angriffe dazu, die militärischen Fähigkeiten der Hisbollah zu schwächen und eine weitere Aufrüstung zu verhindern. Unabhängige Bestätigungen der Zielauswahl oder der Schäden liegen bislang nicht vor.

Libanesische Regierung verurteilt Israels Vorgehen

Die libanesische Regierung verurteilte die Luftangriffe scharf und sprach von einer Missachtung des Friedens in der Region. Präsident Joseph Aoun bezeichnete das Vorgehen Israels als Beweis für dessen Ablehnung eines gerechten Ausgleichs.

Auf israelischer Seite drohte Verteidigungsminister Israel Katz laut «Tagesschau» mit weiteren Angriffen, sollte die Hisbollah nicht entwaffnet werden. Er betonte, dass ohne Sicherheit für Israel auch in Beirut keine Ruhe einkehren werde.

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Israel werde laut Verteidigungsminister Katz auch weiterhin Ziele im Libanon angreifen, um gegen die Hisbollah-Miliz vorzugehen. - Keystone

Beide Seiten werfen sich gegenseitig vor, bestehende Vereinbarungen zu brechen und die Stabilität im Nahen Osten zu gefährden. Die Situation bleibt angespannt, da keine Seite zu Zugeständnissen bereit scheint.

Waffenruheabkommen und aktuelle Entwicklungen

Im November 2024 wurde laut der «SZ» ein von den USA vermitteltes Waffenruheabkommen zwischen Israel und der Hisbollah geschlossen. Es sieht vor, dass sich die Hisbollah aus dem Grenzgebiet zurückzieht und die libanesische Armee sowie UN-Truppen die Kontrolle übernehmen.

Trotz dieses Abkommens kommt es immer wieder zu Angriffen und militärischen Zwischenfällen, insbesondere im Süd- und Ostlibanon. Israel begründet diese Einsätze damit, eine erneute Aufrüstung der Hisbollah verhindern zu wollen.

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Israel fordert die Entwaffnung der Hisbollah. - sda - Keystone/AP

Die Hisbollah wiederum rechtfertigt ihre Angriffe auf Israel als Unterstützung für die Hamas im Gazastreifen, was den Konflikt zusätzlich anheizt. Ein dauerhafter Frieden scheint derzeit in weiter Ferne zu liegen.

Libanon vs. Israel: Die Hintergründe

Die Feindschaft zwischen Israel und dem Libanon reicht bis zur Gründung Israels 1948 zurück. Damals flohen viele Palästinenser in den Südlibanon und organisierten von dort aus Widerstand gegen Israel.

In den folgenden Jahrzehnten wurde der Süden des Libanon immer wieder zum Schauplatz von Angriffen und Gegenschlägen. Die wiederholten israelischen Militäroperationen im Libanon, etwa 1978 und 1982, sollten die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) aus dem Grenzgebiet vertreiben.

Diese Interventionen führten zu langanhaltenden Besetzungen und weiteren Spannungen zwischen beiden Staaten.

Die Rolle der Hisbollah

Nach der israelischen Invasion 1982 entstand im Libanon die schiitische Hisbollah. Sie formierte sich mit Unterstützung des Iran als Widerstandsbewegung gegen Israel.

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Die Hisbollah betrachtet Israel als Feind und führt regelmässig Raketenangriffe auf israelisches Gebiet durch, worauf Israel mit massiven Luftschlägen reagiert.

Der Libanon ist zudem ein Schauplatz des Stellvertreterkonflikts zwischen dem Iran und Israel. Der Iran unterstützt die Hisbollah und Israel sieht sich durch diese Bedrohung in seiner Existenz gefährdet.

Kommentare

User #1863 (nicht angemeldet)

Ich hätte nicht vorgewarnt. So geht das Spiel nicht.

User #6441 (nicht angemeldet)

Habt Geduld was nocht nicht ist kann kommen. MIGA schütz sich von der ungerechten Kommunikation der Staaten.

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