Museum lässt Besucher «füdliblutt» rein
Ein deutsches Museum macht an zwei Abenden eine Ausnahme: Besucherinnen und Besucher können sich die Ausstellung «füdliblutt» ansehen. Die Nachfrage ist gross.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Museum «Das Haus der Geschichte» in Stuttgart (D) bietet ein besonderes Angebot an.
- An zwei Abenden können Besuchende die Ausstellung komplett nackt erkunden.
- Die Nachfrage ist gross – beide Termine sind bereits ausgebucht.
«Füdliblutt» in ein Museum? Tönt für viele wohl absurd, ist in Stuttgart (D) aber tatsächlich möglich.
An zwei Terminen dürfen Besuchende ihre Kleidung ablegen und das Museum «Das Haus der Geschichte» in ihrer natürlichen Pracht erkunden.
Die «Blüttler» sind am 30. August und am 13. September zugelassen, wie die «Bild» berichtet.
Von 18 bis 21.30 Uhr können Erwachsene nackt durch die Ausstellung schlendern und dabei mehr über Bade- und Schwimmgewohnheiten erfahren. Es ist eine seltene Gelegenheit für Fans von Kultur und Freikörperkultur.
«Von allein hätten wir es nicht gemacht»
Diese besondere Initiative ist Teil der Ausstellung «Frei Schwimmen – Gemeinsam?!», die seit Dezember 2024 und noch bis September 2025 läuft.
Die Idee kam vom Verein «Get Naked Germany», der das Museum bat, diese einzigartige Möglichkeit zu schaffen.
Üblicherweise bietet das Museum solche Veranstaltungen nicht an. Aber aufgrund des Interesses und der Anfrage hat es sich entschieden, das möglich zu machen.
«Von allein hätten wir es nicht gemacht. Aber als ‹Get Naked Germany› fragte, haben wir entschieden: Das Interesse ist da – also machen wir es möglich», sagt Kurator Dr. Rainer Schimpf gegenüber der «Bild».
Schimpf fügt hinzu: «Wir kämpfen oft mit dem Missverständnis, dass wir generell nackte Menschen hereinlassen.»
Und weiter: «Nein – es ist ein Zusatzangebot zu einer Ausstellung, die seit letztem Jahr läuft und perfekt zum Thema passt.»
Statement gegen unrealistische Schönheitsideale
«Get Naked Germany» sieht Nacktheit als gelebte Tradition und als Statement gegen unrealistische Schönheitsideale und Bodyshaming.
Die Ausstellung zeigt mehr als 200 Objekte. Zu sehen sind von alten Badewannen und Duschen bis hin zu historischen Fotos. Diese zeigen auf, wie öffentliche Bäder immer auch ein Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen waren.
Zum Schutz der Besucher werden Handys abgegeben und Fotos sind verboten. Auch sei das Sicherheitspersonal des Museums vor Ort, um sicherzustellen, dass niemand das Angebot missbrauche.
Die Nachfrage nach den nackten Museumsterminen war übrigens enorm: Beide Termine waren schnell ausgebucht.