Im Israel-Krieg greift Israel am Boden verstärkt an, Gaza-Stadt soll umstellt sein. Die Zahl der Toten im Gazastreifen klettert auf über 10'000.
Gaza
Über 10'000 Menschen sind seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen gestorben. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Israel-Krieg verstärkt Israel seine Angriffe auf den Gazastreifen.
  • Gaza-Stadt ist umstellt, seit Kriegsausbruch sind über 8000 Palästinenser gestorben.
  • Auch an der Grenze zum Libanon kommt es immer wieder zu tödlichen Gefechten.
  • Gaza wurde von der Armee in eine nördliche und eine südliche Hälfte geteilt.
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Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober tobt der Israel-Krieg, Raketen fliegen in beide Richtungen. Beide Seiten haben zahlreiche Todesopfer zu beklagen. Israel hat über 300'000 Reservisten mobilisiert, die Vorbereitungen für eine grosse Bodenoffensive sind abgeschlossen.

Israel hat seine Angriffe auch am Boden ausgeweitet und damit die «zweite Phase» des Israel-Kriegs eingeläutet. Gaza-Stadt soll umstellt sein. Zuletzt wurden die Tötungen mehrerer hochrangiger Hamas-Mitglieder vermeldet, gleichzeitig sterben aber immer wieder Zivilisten. Das Vorgehen von Israel führt auch zu Kritik.

Machen Sie sich wegen des Israel-Kriegs Sorgen?

In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse von Sonntag können Sie im Ticker hier nachlesen.

22.16: Die US-Regierung bemüht sich weiter um mögliche zeitlich begrenzte Feuerpausen im Gaza-Krieg. US-Präsident Joe Biden sprach am Montag in einem Telefonat mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu über das Thema, wie das Weisse Haus im Anschluss mitteilte.

Die beiden hätten die Möglichkeit «taktischer Pausen» erörtert, um der Zivilbevölkerung die Möglichkeit zu geben, Kampfgebiete zu verlassen, um humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen bereitzustellen und um die Befreiung weiterer Geiseln zu ermöglichen, hiess es.

Israelische Bodentruppen erhöhen Druck in Gaza

21.49: Die israelischen Bodentruppen sind nach Militärangaben bereits «tief in der Stadt Gaza» im Einsatz. Man erhöhe dort den Druck, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Montagabend.

Am Sonntag hatte der Sprecher gesagt, die Stadt Gaza sei vollständig eingekreist. Man habe den Gazastreifen in zwei Hälften geteilt. In den vergangenen 24 Stunden seien mehrere Kommandeure der im Gazastreifen herrschenden Hamas getötet worden, sagte Hagari ferner. Zwei von ihnen seien Drahtzieher des Massakers in Israel am 7. Oktober gewesen.

Israeli army on the Gaza border
Israelische Soldaten in der Nähe des Gazastreifens. - keystone

Es seien auch mehrere Eingänge unterirdischer Tunnel zerstört worden. Viele davon befänden sich in der Nähe von Schulen, Krankenhäusern und humanitären Einrichtungen.

18.38: Netanjahu hat dem Iran und seinen Verbündeten vorgeworfen, die Annäherung Israels an arabische Staaten in der Region gezielt torpedieren zu wollen. Der israrelische Ministerpräsident sprach am Montag vor mehr als 1000 ausländischen Diplomaten von einem «breiteren Krieg zwischen Zivilisation und Barbarei».

Netanjahu sagte: «Die Barbarei wird von einer Achse des Terrors angeführt.» An der Spitze stehe Teheran. Sie schliesse auch die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah, die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas sowie die Huthi-Rebellen im Jemen ein.

Benjamin Netanjahu
Israels Premier Netanjahu kritisiert Teheran. - dpa

16.51: Der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich fordert Sicherheitszonen ohne Palästinenser um israelische Siedlungen im Westjordanland. Damit sollten Anschläge verhindert und das Sicherheitsgefühl der Siedler gestärkt werden.

Es gehe darum, «sterile Sicherheitszonen um die Siedlungen» und die Zufahrtsstrassen dazu zu schaffen und das Eindringen «von Arabern» zu verhindern. Dies schrieb er in einem Brief, der auf X veröffentlicht wurde. Dieser war an Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant gerichtet.

Geschosse aus dem Libanon auf Israel abgefeuert

16.36: Eine israelische Spezialeinheit hat nach Medienberichten am Montag bei einem Einsatz in Tulkarem im Westjordanland drei Palästinenser gezielt getötet.

Nach palästinensischen Medienberichten handelte es sich unter anderem um einen Kommandeur der islamistischen Hamas sowie einen Kommandeur der Al-Aksa-Brigaden. Das ist eine bewaffnete Gruppierung, die der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nahesteht.

16.34: Aus dem Libanon sind am Montag nach israelischen Militärangaben rund 30 Geschosse auf den Norden Israels abgefeuert worden. In mehreren Ortschaften gab es Raketenalarm. Die israelische Armee habe das Feuer erwidert und mit Artillerie auf die Orte geschossen, von denen der Beschuss kam, teilte das Militär mit.

Israel-Krieg
Israelische Soldaten patrouillieren im Israel-Krieg in der Nähe des Gazastreifens. - keystone

15.51: Nach drei Tagen Unterbrechung sollen Ausländer und Palästinenser mit zweitem Pass wieder aus dem Gazastreifen nach Ägypten ausreisen können. Der Grenzübergang Rafah sei geöffnet für diejenigen, deren Name schon vergangene Woche auf entsprechenden Listen stand. Das teilte die Grenzbehörde im palästinensischen Teil am Montag mit.

Über 10'000 Menschen im Gazastreifen getötet

14.26: Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn vor einem Monat nach Angaben des Hamas-kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 10'022 gestiegen. Mehr als 25'000 Menschen seien verletzt worden. Das teilte das Gesundheitsministerium am Montag mit.

Unter den Toten seien Tausende Frauen sowie Kinder und Jugendliche. Am Sonntag berichtete die Behörde noch von 9770 Toten. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen. Den Angaben zufolge handelt es sich um die mit Abstand grösste Zahl von Toten unter Palästinensern während eines Krieges in der Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts.

14.14: Israels Militär hat die in der Region bekannte Palästinenserin Ahed Tamimi nach Drohungen gegen israelische Siedler festgenommen. Sie werde verdächtigt, «zu Gewalttaten aufzurufen und zu terroristischen Aktivitäten zu verleiten». Das teilte die Armee auf Nachfrage am Montag mit.

aktivistin ahed tamimi
Die palästinensische Aktivistin Ahed Tamimi nimmt an einer Demonstration zur Solidarität mit den palästinensischen Bürgern teil (Bild): Israels Militär hat die Palästinenserin nun festgenommen. Foto: Andres Pantoja/SOPA Images via ZUMA Wire/dpa - sda - Keystone/SOPA Images via ZUMA Wire/Andres Pantoja

Die junge Frau sei nach der Festnahme am Morgen zur weiteren Befragung den israelischen Sicherheitskräften überstellt worden. Israelischen Medienberichten zufolge soll Tamimi vor rund einer Woche auf Instagram zum Mord an israelischen Siedlern im besetzten Westjordanland aufgerufen haben.

13.18: Die EU stellt für humanitäre Hilfe zugunsten der Zivilisten im Gazastreifen weitere 25 Millionen Euro bereit. Insgesamt erhöhen sich die Zusagen damit auf 100 Millionen Euro, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag in Brüssel mitteilte. Zudem wird ihren Angaben zufolge daran gearbeitet, die Zahl der Hilfskonvois zu erhöhen und auch Transporte per Schiff zu ermöglichen.

Gaza
Lastwagen mit humanitärer Hilfe für den Gazastreifen in Rafah. (Archivbild) - Fatima Shbair/AP/dpa

11.10: Israels Armee hat den Zivilisten im nördlichen Gazastreifen erneut ein Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt. Die Armee erlaube zwischen 10 Uhr und 14 Uhr Ortszeit die Durchfahrt auf einer Verbindungsstrasse Richtung Süden.

Das schrieb ein Sprecher am Montagvormittag auf Arabisch auf der Plattform X, vormals Twitter. Er veröffentlichte dazu eine Karte, auf der die Strasse eingezeichnet war. Der Sprecher rief die Menschen dazu, sich zu ihrer eigenen Sicherheit schnellstmöglich in Richtung Süden zu bewegen.

10.59: Das US-Militär ist nach eigenen Angaben mit einem atomwaffenfähigen U-Boot im Nahen Osten präsent. Am Sonntag sei ein U-Boot der Ohio-Klasse in seinem Zuständigkeitsbereich angekommen, teilte das Regionalkommando des US-Militärs (Centcom) auf der Plattform X, vormals Twitter, mit.

Das Militär nannte keine weiteren Details zum Zielort, dem Namen oder der Bewaffnung des rund 170 Meter langen U-Boots. Bei der Ohio-Klasse handelt es sich um atomwaffenfähige U-Boote, die die USA schon seit dem Kalten Krieg vor allem zur Abschreckung einsetzen. Sie können auch mit Dutzenden konventionellen Tomahawk-Marschflugkörpern bewaffnet sein.

10.48: Nach einer mehrstündigen Pause sind am Montag aus dem Gazastreifen wieder Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert worden. In mehreren Städten im Grenzgebiet heulten am Morgen die Warnsirenen, wie die israelische Armee mitteilte. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst keine.

10.24: US-Aussenminister Antony Blinken hat im Rahmen seiner mehrtägigen Nahost-Reise seinen türkischen Amtskollegen Hakan Fidan in Ankara getroffen. Die beiden Minister der Nato-Partnerstaaten kamen laut der Nachrichtenagentur Anadolu am Montagvormittag zu Gesprächen vor allem über den Gaza-Krieg zusammen.

Griechenland schickt Hilfsgüter in den Gazastreifen

09.47: Griechenland hat ein Frachtflugzeug mit humanitären Hilfsgütern für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen nach Ägypten geschickt. Die Maschine sei am Montagmorgen gestartet, berichteten der Sender ERT und die Zeitung «Kathimerini».

Die Lieferung, die nach Angaben des griechischen Aussenministeriums pharmazeutisches und humanitäres Material umfasst, soll von Ägypten aus in den Gazastreifen weitergeleitet werden. Das sei mit den ägyptischen Behörden abgesprochen, teilte das Ministerium am Sonntag mit.

09.46: Der Ausfall der Kommunikationsnetze im Gazastreifen ist nach mehr als 15 Stunden wieder behoben worden. Festnetz, Mobilfunk und Internet in verschiedenen Bereichen hätten am Montagmorgen wieder «schrittweise» zu funktionieren begonnen. Das teilte das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel mit.

Zwei Verletzte nach Messerangriff in Jerusalem

08.23: Bei einem mutmasslichen Terrorangriff in Jerusalem hat ein Angreifer zwei israelische Polizisten mit einem Messer verletzt. Dies bestätigt die Polizei gegenüber der «Jerusalem Post». Der Angreifer wurde von anderen Polizisten vor Ort getötet.

Die beiden Verletzten, ein Mann und eine Frau, sind zwischen 20 und 30 Jahre alt. Beide mussten von Sanitätern ins Spital gebracht werden.

Polizei
Polizisten und Sanitäter am Ort der Angriffs in Jerusalem. - keystone

08.13: Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut Hunderte Ziele im Gazastreifen angegriffen. In den vergangenen 24 Stunden seien rund 450 Ziele aus der Luft bombardiert worden, teilte die Armee am Montagmorgen mit. Darunter seien Tunnel, militärische Anlagen sowie Abschussrampen für Panzerabwehrraketen der islamistischen Hamas gewesen.

Zudem hätten die Truppen am Boden einen militärischen Komplex übernommen. Bei dem Einsatz seien «mehrere Hamas-Terroristen» getötet worden, hiess es vom Militär. Auf dem Gelände sollen sich demnach Beobachtungsposten, Trainingsbereiche sowie unterirdische Terrortunnel befunden haben. Unabhängig waren die Angaben zunächst nicht zu überprüfen.

07.58: Angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer und der kritischen Versorgungslage im Gazastreifen haben die Chefs mehrerer UN-Organisationen und humanitärer Gruppen eine sofortige Feuerpause gefordert. «Es sind jetzt 30 Tage. Genug ist genug. Es muss jetzt enden», teilten die Organisationen in der Nacht zum Montag mit.

Darunter sind von den Vereinten Nationen das Nothilfebüro (OCHA), das Flüchtlingshilfswerk (UNHCR), das Kinderhilfswerk (Unicef), die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Welternährungsprogramm (WFP) sowie etwa die Hilfsorganisationen Care und Save the Children.

Unicef-Lieferung - keystone

Die rund 1400 Todesopfer auf israelischer Seite und die Verschleppung von mehr als 200 Geiseln infolge des Hamas-Angriffs seien «grauenvoll», teilten die Organisationen mit. «Aber die schreckliche Tötung von noch mehr Zivilisten in Gaza ist eine Schandtat, wie auch das Kappen von Essen, Wasser, Arzneimitteln, Strom und Treibstoff für 2,2 Millionen Palästinenser.»

Israel-Krieg: Jordanische Luftwaffe wirft Hilfsgüter über Gazastreifen ab

01.12: Die jordanische Luftwaffe hat einem Medienbericht zufolge medizinische Hilfsgüter über dem Gazastreifen abgeworfen.

Das berichtete die Zeitung «The Times of Israel» in der Nacht zum Montag. Zuvor hatte der jordanische König Abdullah II. eine entsprechende Mitteilung veröffentlicht.

Israel hatte ein Embargo gegen unkontrollierte Hilfslieferungen in den Gazastreifen verhängt. Unklar sei, ob die Hilfsgüter das Lazarett erreicht haben. Es ist auch unklar, ob die Aktion mit Israels Wissen oder Zustimmung durchgeführt wurde, so die Zeitung.

Israel-Krieg
Die jordanische Luftwaffe hat in der Nacht auf Montag im Israel-Krieg über dem Gazastreifen Hilfsgüter abgeworfen. - X

In der Mitteilung des jordanischen Monarch hiess es demnach, dass gegen Mitternacht medizinische Hilfsgüter und Medikamente abgeworfen wurden. Und zwar über einem jordanischen Feldlazarett in Gaza. «Es ist unsere Pflicht, unseren Brüdern und Schwestern zu helfen, die im Krieg gegen Gaza verletzt wurden. Wir werden immer für unsere palästinensischen Brüder da sein», schrieb er demnach.

Israel verlangt, dass alle Hilfsgüter, die bislang nur über den ägyptischen Grenzübergang Rafah kommen, kontrolliert werden. So soll verhindert werden, dass Waffen an die in Gaza herrschende islamistische Hamas geschmuggelt werden. Hilfsorganisationen beklagen, dass die bislang mit Lastwagen in den Gazastreifen gelangten Hilfsgüter bei weitem nicht ausreichen.

00.12: Die Hamas hat am Sonntagabend erneut Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert. Auch im Grossraum Tel Aviv heulten mehrfach die Warnsirenen.

Der militärische Arm der Hamas reklamierte die Attacken auf Telegram für sich. Verletzt wurde Sanitätern zufolge nach ersten Erkenntnissen niemand.

Israel Palestinians
Die Hamas hat wieder vom Gazastreifen aus Raketen auf Israel abgefeuert. - Keystone

Aus dem Gazastreifen wurden laut Militärangaben seit Kriegsbeginn mehr als 8000 Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert. Für einen Grossteil übernahm die in dem Küstengebiet herrschende Hamas die Verantwortung.

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