Iranische Hacker forderten die Freilassung der politischen Gefangenen. Da die Regierung nicht darauf einging, veröffentlichten sie geheime Atomdokumente.
amnesty international
Im Iran protestieren Tausende nach dem Tod von Mahsa Amini. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Iranische Hacker haben geheime Dokumente zum Atom-Programm geteilt.
  • Unter anderem wurde ein Video eines unbekannten Akw veröffentlicht.
  • Sie haben zuvor die Freilassung der inhaftierten Protest-Teilnehmer gefordert.

Die iranische Hacker-Gruppe Black Reward hat ihre Drohung wahrgemacht: Sie teilte auf ihrem Telegram-Kanal geheime Dokumente zum iranischen Atomprogramm. Zuvor hat sie der Regierung ein Ultimatum gestellt und die Freilassung politischer Gefangener im Zusammenhang mit den Protesten gefordert. Dies berichtet «i24news».

Laut eigenen Angaben hat sich die Gruppe Zugang zum E-Mail-System der Atomic Energy Production and Development Company verschafft. Diese Organisation ist für die Produktion und Entwicklung von Akw zuständig. Es seien 324 E-Mail-Korrespondenzen erbeutet worden. Die gesamten Daten hätten eine Grösse von rund 50 Gigabytes.

Beim Hack wurden Verträge mit Partnern, Management- und Betriebspläne eines Atomkraftwerks, Daten von Angestellten und russischer Spezialisten erbeutet. Veröffentlicht hat die Gruppe auch ein Video eines Atomkraftwerks, das an einem unbekannten Ort steht.

Im Iran gibt es seit Wochen grosse Proteste für Freiheit, Frauenrechte und gegen die Regierung. Auslöser war der Tod von Mahsa Amini, die wegen eines nicht korrekt getragenen Hijabs in Gewahrsam der Sittenpolizei war. Bei den Protesten sind unzählige Menschen getötet und tausende verhaftet worden. Black Reward hat deren Freilassung gefordert und der Regierung 24 Stunden Zeit gegeben.

«24 schwierige und wichtige Stunden für die Islamische Republik haben begonnen.» Dies schrieb die Gruppe auf Twitter, als sie das Ultimatum setzte. Die Regierung ging nicht darauf ein, weshalb die Daten veröffentlicht wurden. Black Reward: «Im Gegensatz zum Westen flirten wir nicht mit kriminellen, wenn wir etwas versprechen, dann halten wir es zu 100 Prozent.»

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