Krieg

Iran: USA bombardieren Atomanlagen

Keystone-SDA
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Iran,

Die USA haben Atomanlagen im Iran mit bunkerbrechenden Bomben angegriffen. Die Auswirkungen sind noch unklar.

Auswirkungen
Die Auswirkungen der US-Angriffe auf die Uran-Anreicherungsanlage Fordo und andere Ziele waren zunächst nicht genau bekannt. - epa

Das Wichtigste in Kürze

  • USA greifen Irans Atomanlagen Fordo und Natans mit GBU-57-Bomben an.
  • Es wurde keine Strahlung freigesetzt, die Schäden in Fordo sind noch unklar.
  • Iran droht mit Folgen und feuerte Raketen auf Israel.

Die USA haben nach eigenen Angaben die unterirdischen iranischen Atomanlagen mit 14 der massiven bunkerbrechenden Bomben des Typs GBU-57 angegriffen. Diese seien bei dem Einsatz unter dem Codenamen «Mitternachtshammer» auf die stark gesicherte Uran-Anreicherungsanlage Fordo und in Natans abgeworfen worden, sagte Generalstabschef Dan Caine auf einer Pressekonferenz. Zudem seien Atomanlagen in Isfahan von einem U-Boot aus mit Marschflugkörpern beschossen worden.

Ausmass der Schäden noch nicht genau bekannt

Wie gross die erzielten Schäden seien, werde zurzeit geprüft, betonte Caine. Der oberste Militär der USA widersprach damit indirekt US-Präsident Donald Trump, der kurz nach den Angriffen von einer völligen Zerstörung gesprochen hatte. Strahlung wurde nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA nicht freigesetzt. Auch Tote gab es iranischen Angaben zufolge nicht.

Irans staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete, ein Teil des Bereichs um die tief unter einem Gebirgsmassiv gelegene Anlage Fordo sei beschädigt worden. Nach Angaben des iranischen Aussenministers Abbas Araghtschi ist der Iran noch damit beschäftigt, die genauen Schaden zu untersuchen.

Trump bevorzugte friedliche Lösung

Trump hätte nach Worten von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth eine friedliche Lösung des Konflikts mit dem Iran bevorzugt. Doch die Iraner hätten gemauert, sagte Hegseth vor Journalisten in Washington. Trump hatte eine «bedingungslose Kapitulation» der Führung in Teheran und ein völliges Ende der Urananreicherung gefordert, was der Iran ablehnte.

Israel bombardiert den Iran seit dem 13. Juni, weil das Land nach Darstellung Jerusalems kurz vor der Erlangung einer Atombombe gestanden habe.

Bei einer Ansprache im Weissen Haus kurz nach den Angriffen drohte Trump dem Iran mit weiteren Schlägen, falls Teheran nicht einen Weg des Friedens einschlagen sollte.

«Wenn der Frieden nicht schnell kommt, werden wir die anderen Ziele mit Präzision, Schnelligkeit und Geschick angreifen, die meisten von ihnen können in wenigen Minuten ausgeschaltet werden.» Das Ziel der USA sei die Zerstörung der iranischen Kapazitäten zur Anreicherung gewesen und die Beendigung der nuklearen Bedrohung durch den «weltweit grössten staatlichen Sponsor des Terrors», erklärte Trump.

USA offen für Gespräche trotz Angriffe

Die USA sind nach dem Schlag gegen den Iran nach eigenen Angaben offen für Gespräche. Hegseth sagte auf die Nachfrage eines Journalisten nach diplomatischen Möglichkeiten: Er könne nur bestätigen, dass öffentliche und private Nachrichten an die Iraner über mehrere Kanäle geschickt worden seien – um ihnen die Möglichkeit zu geben, an den Verhandlungstisch zurückzukommen. Es sei bei den US-Angriffen nicht um einen Sturz der Führung in Teheran gegangen, betonte Hegseth. Bis vor kurzem hatten die USA über längere Zeit mit dem Iran über das Atomprogramm verhandelt.

Iran droht mit Konsequenzen

Der Iran drohte umgehend mit Konsequenzen. Aussenminister Araghtschi sprach auf X von «dauerhaften Folgen». Raum für Diplomatie sehe er kaum noch. Die Tür zur Diplomatie solle immer offen gehalten werden, «doch das ist derzeit nicht der Fall», sagte Araghtschi in Istanbul vor Journalisten.

«Sie verstehen nur die Sprache der Drohung und der Gewalt», sagte er unter Bezug auf die USA. Araghtschi hatte zuletzt noch mit den USA über das Atomprogramm verhandelt.

Dutzende Raketen auf Israel

Das US-Militär hatte bisher nur Israel bei der Verteidigung unterstützt. Aber betont, dass man nicht an den Kampfhandlungen zwischen Israel und dem Iran beteiligt sei. Das hat sich jetzt geändert – mit unvorhersehbaren Folgen.

Irans mächtige Revolutionsgarden, die Elitestreitmacht des Landes, feuerten erneut Dutzende Raketen auf Israel. Es gab erhebliche Schäden, nach Angaben der Armee wurden 240 Gebäude mit rund 2.000 Wohnungen beschädigt.

Kommentare

User #8983 (nicht angemeldet)

Wer hat den Atomvertrag mit dem Iran aufgekündigt? Vorher war einigermassen Ruhe und wer spricht von der Atommacht Israel? Stimmt, niemand, dafür ist deten Macht in der US Bankenwelt zu gross.

User #5494 (nicht angemeldet)

Ihr wiederholt euch dauernd Nau 🙂‍↔️

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