Der Iran hat Stützpunkte kurdischer Separatisten im benachbarten Nordirak angegriffen. Die Regierung wirft den Kurden eine Beteiligung an den Protesten vor.
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Dieses Bild soll den Abschuss der Rakete «Märtyrer Abu Mahdi» an einem unbekannten Ort im Land zeigen. - Keystone/Iranian Defense Ministry
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Iran hat Stützpunkte kurdischer Separatistengruppen im Nordirak angegriffen.
  • Die Attacken wurden als «legitime Reaktion» gerechtfertigt.
  • Kurden sollen den Teilnehmern der regierungskritischen Demonstrationen Waffen liefern.

Die iranischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben Stützpunkte kurdischer Separatistengruppen im benachbarten Nordirak angegriffen. Die Attacken der Revolutionsgarden am Samstag wurden als «legitime Reaktion» gerechtfertigt. Es sei zu Angriffen kurdischer Gruppen auf iranische Militärbasen im Grenzgebiet gekommen, wie die Nachrichtenagentur Tasnim berichtete.

Irans Innenminister Ahmad Wahidi hatte zuvor einigen kurdischen Gruppen vorgeworfen, an den regierungskritischen Protesten beteiligt zu sein. Angeblich soll laut Regierung auch kurdische Waffenlieferungen an iranische Demonstranten in den Kurdengebieten gegeben haben.

Proteste nach Tod von Kurdin Mahsa Amini

Auslöser der regierungskritischen Proteste im Iran war der Tod der 22-jährigen Iranerin Mahsa Amini im Polizeigewahrsam letzte Woche. Amini hatte kurdische Wurzeln und lebte mit ihrer Familie in der Provinz Kurdistan. Daher gab es besonders in etlichen kurdischen Städten heftige Proteste sowie Auseinandersetzungen mit der Polizei.

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Im Iran protestieren Tausende nach dem Tod von Mahsa Amini. - keystone

Das iranische Innenministerium hat mehrmals Spekulationen über Polizeigewalt im Fall Amini zurückgewiesen. Es behauptet, dass die junge Frau auf der Polizeiwache an einem Herzversagen gestorben sei.

Diese Version aber konnte die Kritiker bislang nicht überzeugen. Ihrer Ansicht nach wurde Amini nach ihrer Verhaftung durch die Sittenpolizei auf den Kopf geschlagen. Sie sei an einer Hirnblutung gestorben. Die junge Frau war verhaftet worden, weil sie ihr Kopftuch nicht den strengen Vorschriften entsprechend getragen hatte.

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