Iran: Französischer Tourist zu fünf Jahren Haft verurteilt
Im Iran wurde ein 35-jähriger Franzose zu fünf Jahren Haft verurteilt. Paris protestiert scharf gegen das Urteil und fordert die sofortige Freilassung.

Ein seit mehr als einem Jahr im Iran festsitzender Franzose ist zu fünf Haft verurteilt worden. Das bestätigte am Mittwoch das französische Aussenministerium in Paris. Die Verurteilung, die durch nichts untermauert und ohne einen Rechtsbeistand erfolgt sei, sei nicht hinnehmbar.
Détenu en Iran, Louis Arnaud, un voyageur français de 35 ans, condamné à 5 ans de prison
— Le Parisien (@le_Parisien) November 8, 2023
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Der 35-Jährige sei am 28. September vergangenen Jahres festgenommen worden, als er sich zu touristischen Zwecken im Iran aufgehalten habe. Seitdem sei er im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran festgehalten worden, erklärte das Ministerium. «Wir fordern seine sofortige Freilassung sowie die Freilassung aller willkürlich inhaftierten Franzosen im Iran.»
Frankreich beklagt «Geisel-Diplomatie»
Wie die Zeitung «Le Monde» unter Verweis auf die Mutter des Verurteilten berichtete, sei dieser wegen Propaganda und Beeinträchtigung der Sicherheit des Irans vor Gericht gestellt worden. Dabei habe dieser den Iran nur aus Interesse an dessen reiche Kultur besucht und sich von Protestaktionen in dem Land ferngehalten.
Frankreich hatte dem Iran nach dem Festsetzen einiger seiner Staatsbürger mehrfach «Geisel-Diplomatie» vorgeworfen. Zuletzt hatte Mitte Oktober eine seit 2019 inhaftierte franko-iranische Forscherin nach Frankreich heimkehren können, die nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis im Februar das Land zunächst noch nicht verlassen konnte.