Der Iran wird nach Angaben von Präsident Hassan Ruhani im März mit der Massenimpfung gegen Corona beginnen.
Coronavirus - Iran
Im Iran wurden zwei Todesfälle durch das Coronavirus gemeldet. Wie sich die zwei verstorbenen Männer angesteckt haben, ist völlig unklar. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Iran soll im März mit Massenimpfungen gegen das Coronavirus starten.
  • Priorität haben Ärzte und Pfleger, so Präsident Hassan Ruhani am Samstag.
  • Dabei wolle das Land sowohl iranische als auch exportierte Impfstoffe einsetzen.

Der Iran wird nach Angaben von Präsident Hassan Ruhani im März mit der Massenimpfung gegen Corona beginnen. «Wir werden mit der Impfung vor dem Ende des (persischen) Jahres (20. März) beginnen. (...) Priorität haben zunächst Ärzte und Pfleger», sagte Ruhani am Samstag.

Ruhani
Der ehemalige iranische Präsident Hassan Ruhani. - dpa

Im neuen persischen Jahr sollen dann Ruhani zufolge die Impfungen nach und nach ausgeweitet werden. Dabei wolle das Land sowohl iranische als auch exportierte Impfstoffe, vor allem das Vakzin «Pasteur», einsetzen, so der Präsident im Staatsfernsehen.

Zu dem Impfstoff «Pasteur» nannte Ruhani keine weiteren Details. Angeblich handelt es sich dabei um ein iranisch-kubanisches Vakzin. Das Aussenministerium in Havana hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, Kuba werde seinen Corona-Impfstoff Soberana 02 zum Teil im Iran testen. Teheran hat eine solche Zusammenarbeit mit Kuba bestätigt.

In Kuba haben sich bisher nur wenige Menschen mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, was eine Überprüfung der Wirksamkeit eines Impfstoffes schwierig macht. Der Iran mit seinen fast 83 Millionen Einwohnern liegt mit fast 1,3 Millionen nachgewiesenen Infektionen weltweit an 15. Stelle. Zudem gab es seit dem Ausbruch der Pandemie vor fast einem Jahr mehr als 56 000 Corona-Tote.

Menschen mit Schutzmasken in der Innenstadt von Teheran: Die Coronavirus-Epidemie im Iran stürzt den Tourismus des Landes in eine neue Krise. Foto: Ahmad Halabisaz/XinHua/dpa
Menschen mit Schutzmasken in der Innenstadt von Teheran: Die Coronavirus-Epidemie im Iran stürzt den Tourismus des Landes in eine neue Krise. Foto: Ahmad Halabisaz/XinHua/dpa - dpa-infocom GmbH

Die Corona-Impfung ist im Iran zu einem Politikum geworden. Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei und das Parlament haben die Einfuhr von Impfstoffen aus den USA, Grossbritannien und Frankreich verboten. Die Wirksamkeit dieser Vakzine sei nicht bewiesen und der Iran dürfe kein Testlabor für unsichere Impfstoffe werden, hiess es zur Begründung.

Die iranische Ärztekammer jedoch hat die Regierung Ruhani eindringlich vor einer Politisierung der Corona-Impfungen gewarnt und Entscheidungen auf wissenschaftlicher Basis gefordert.

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