Indische Bauern blockieren aus Protest landesweit Autobahnen
Die Bauern in Indien protestieren weiterhin gegen die von der Regierung geplanten Agrarreformen. Nun haben sie landesweit Autobahnen blockiert.

Das Wichtigste in Kürze
- Indische Bauern protestieren seit Monaten gegen die Agrarreformen der Regierung.
- Am Samstag haben sie dazu landesweit den Autobahnverkehr blockiert.
- Trotz Gesprächen haben die Bauern und die Regierung bisher keine Einigung gefunden.
Zehntausende Bauern haben in Indien aus Protest gegen Agrarreformen der Regierung landesweit Autobahnen lahmgelegt. Insgesamt habe man an 33 Orten über drei Stunden den Autobahnverkehr blockiert, teilte der Bauernverband am Samstag mit.
Im indischen Fernsehen waren im Verkehr feststeckende Lastwagenfahrer und andere Fahrer in der Stadt Kurukshetra zu sehen. Von auf der Strasse sitzenden Bauern wurden sie mit Essen versorgt. Die Proteste verliefen weitgehend friedlich, in Haryana und Bangalore soll es mehrere Festnahmen gegeben haben. Oppositionsparteien machten ihre Unterstützung für die Bauern auf Kundgebungen deutlich.
Bauern und Regierung finden keine Einigung
Seit Monaten versuchen Bauern durch Proteste rund um die Hauptstadt Neu Delhi die Regierung dazu zu bewegen, ihr Reformpaket zurückzunehmen.
Die Agrarreform sieht eine Deregulierung der Landwirtschaft vor. Die Bauern befürchten durch den Wegfall von Preisgarantien einen Preisverfall. Währenddessen argumentierte die Regierung, dass die Erzeuger auf dem freien Markt höhere Gewinne erzielen könnten. Die Reform würde die Landwirtschaft modernisieren.

Die Landwirtschaft trägt rund 15 Prozent zur indischen Wirtschaftsleistung bei. Sie ist Lebensgrundlage für rund 60 Prozent der mehr als 1,3 Milliarden Einwohner des Landes. Viele Bauern in Indien haben Geldsorgen. Gespräche zwischen Bauern- und Regierungsvertretern hatten bislang nicht zu einer Einigung geführt.