Popstar Rihanna und die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg haben sich mit den protestierenden Bauern in Indien solidarisiert.
Popstar Rihanna
Popstar Rihanna - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Tauziehen um Sperrung von Twitter-Accounts.

Das Landwirtschaftsministerium in Neu Delhi warf den internationalen Stars am Mittwoch vor, sich auf «sensationsheischende» Weise in die geplanten Strukturreformen für die indische Landwirtschaft einzumischen. Zugleich gab es ein Tauziehen um die Sperrung von 250 Twitter-Accounts, die von der indischen Regierung angeordnet wurde.

Die Proteste der indischen Bauern gegen die geplante Deregulierung der Märkte halten schon seit November an. Zehntausende Bauern liessen sich in Camps in den Aussenbezirken der Hauptstadt Neu Delhi nieder. Rihanna, die mehr als 100 Millionen Follower bei Twitter hat, schrieb: «Warum sprechen wir nicht hierüber?» - und verlinkte dies mit einem Bericht über einen Internet-Blackout in manchen Protest-Camps. Rihannas Tweet wurde von Hunderttausenden weitergeleitet oder gutgeheissen.

Auch Thunberg schaltete sich in die Berichte über den Internet-Blackout ein. Sie schrieb, mit einem Hashtag, sie stehe solidarisch zu den Protesten der Bauern in Indien. Die Proteste haben sich zur grössten Herausforderung für den indischen Regierungschef Narendra Modi entwickelt, seit er 2014 an die Macht gelangte. Die Bollywood-Schauspielerin Kangana Ranaut, die Modi unterstützt, bezeichnete die protestierenden Bauern als «Terroristen» und Rihanna als eine «Idiotin».

Modi sagte, die Reformen seien notwendig, um das Einkommen der Landwirte zu erhöhen. Doch die Vertreter der Landwirte fürchten, dass ihr Wirtschaftszweig von Grossbetrieben übernommen wird.

Die indische Regierung drohte dem Kurznachrichtendienst Twitter mit Strafen, weil er 250 Accounts und viele Tweets wieder freigegeben hatte, die zuvor blockiert worden waren. Das Unternehmen erklärte, es müsse den Anweisungen der Regierung Folge leisten. Indien ist die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt, nutzt aber regelmässig Internet-Lockdowns, um den Informationsfluss bei Unruhen einzudämmen.

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