In Indien wandelt sich die Anerkennung der LGBTQ-Community. Das höchste Gericht will über die Homo-Ehe entscheiden.
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Unterstützer und Mitglieder der LGBT-Bewegung feiern den Entscheid des Obersten Gerichts in Indien. - Keystone

Das Höchste Gericht in Indien will am Dienstag sein Urteil zu der Frage verkünden, ob gleichgeschlechtliche Ehen in dem südasiatischen Land zugelassen werden sollen. Das teilte das Gericht am Montagabend auf seiner Internetseite mit. Mehrere Paare hatten sich zuvor an das Gericht gewandt, um eine gesetzliche Regelung zu erreichen.

Bei einer Anerkennung könnte das patriarchal geprägte Indien eines der wenigen nicht-westlichen Länder werden, die die Homo-Ehe erlauben. Indien ist zudem mit seinen 1,4 Milliarden Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der Welt – das Urteil betrifft also besonders viele Menschen.

Weiterhin Stigmatisierung der LGBTQ-Regierung

Die Regierung der hindunationalistischen BJP-Partei hatte zur Frage gleichgeschlechtlicher Ehen bisher eine konservative Haltung eingenommen.

Sie argumentierte, dass in der indischen Kultur eine Ehe zwischen Frau und Mann stattfinden solle und das Thema im Parlament und nicht im Gericht besprochen werden soll. Die Kläger argumentierten vor Gericht unter anderem, dass die Ehe für sie wichtig sei, weil sie noch andere wichtige Rechte wie gemeinsame Bankkonten, Erbschaften oder Adoptionen beinhalte.

Zuletzt hat sich die Situation der LGBTQ-Rechte in Indien verändert. So war dort noch vor wenigen Jahren einvernehmlicher Sex von Homosexuellen strafbar. 2018 kippte das Höchste Gericht aber diese noch aus der britischen Kolonialzeit stammende Bestimmung. Trotzdem beklagt die LGBTQ-Community weiterhin eine Stigmatisierung in der Gesellschaft und viele Familien wollen nicht, dass ihre Kinder der Community angehören.

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