Der schiitische Geistliche, Mutada Al-Sadr ruft nach einer Gewalteskalation im Irak seine Anhänger zurück. Er entschuldigt sich öffentlich beim irakischen Volk.
irak
Nach der Gewalteskalation im Irak ruft Muktada al-Sadr seine Anhänger zurück. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Anhänger von Mutada al-Sadr stürmen den Regierungspalast.
  • Nach einer Gewalteskalation ruft der schiitische Geistliche seine Anhänger zurück.
  • Der 48-Jährige entschuldigt sich beim irakischen Volk.

Muktada Al-Sadr, der einflussreiche schiitische Geistliche, ruft seine Anhänger nach einer Gewalteskalation im Irak zum Rückzug auf.

«Ich entschuldige mich beim irakischen Volk». Dies sagte er in einer Fernsehansprache am Dienstag. Der 48-Jährige habe auf friedliche Proteste gehofft und sei erschüttert, was im Irak passiert.

Die Belagerung im Regierungsviertel soll innerhalb einer Stunde beendet werden. Wenn dies nicht der Fall ist, rücke er selbst von seiner Bewegung ab. Dies sagte der schiitische Geistliche weiter.

Vier Raketen schlugen in Irak ein

Der monatelange Machtkampf zwischen Al-Sadrs Bewegung und seinen politischen Kontrahenten war zuvor in Gewalt umgeschlagen. In der hochgesicherten Grünen Zone im Zentrum der Hauptstadt Bagdad lieferten sich Milizen beider Seiten Kämpfe.

Nach Angaben der irakischen Sicherheitskräfte schlugen vier Raketen in dem Gebiet ein, in dem unter anderem die US-Botschaft liegt. Nach Angaben aus Krankenhäusern, Sicherheitskreisen und von Augenzeugen kamen mindestens 25 Menschen ums Leben, rund 450 wurden verletzt.

irak
Sicherheitskräfte aus dem Irak feuern Tränengas auf die Anhänger des schiitischen Geistlichen Al-Sadr im Regierungspalast. Foto: Hadi Mizban/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Hadi Mizban

Al-Sadrs Anhänger hatten in den vergangenen Wochen das Parlament belagert. Am Montag stürmten sie den Regierungspalast mit dem Büro von Ministerpräsident Mustafa al-Kasimi und besetzten ihn.

Al-Sadrs Bewegung war aus der Parlamentswahl im vergangenen Oktober als stärkste Kraft hervorgegangen. Es gelang ihm aber nicht, eine Regierung zu bilden. Er weigerte sich dabei, mit den pro-iranischen Parteien zu kooperieren.

In dieser politischen Pattsituation forderte Al-Sadr die Auflösung des Parlaments und Neuwahlen, was seine Gegner ablehnen. Zugleich setzte der Prediger auf den Druck der Strasse.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

ParlamentRegierungGewaltGrüneAl-Sadr