Hilfsorganisation: Siedler greifen Beduinendörfer im Westjordanland an
Israelische Siedler haben zwei Beduinendörfer angegriffen und versucht, Häuser anzuzünden. Zwölf Palästinenser wurden verletzt.

Israelische Siedler haben im Westjordanland nach Angaben der palästinensischen Hilfsorganisation Roter Halbmond zwei Beduinendörfer angegriffen. Ein Angriff galt demnach einer Siedlung östlich von Ramallah, die nach vorangegangenen Attacken bereits von einem Teil der dort lebenden 25 Familien verlassen worden war. Nach Angaben des Roten Halbmonds wurden fünf der verbliebenen Einwohner bei dem Angriff verletzt.
Bei einem zweiten Angriff auf ein Dorf östlich von Bethlehem wurden der Hilfsorganisation zufolge sieben Menschen verletzt. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, die Siedler hätten versucht, die Häuser der Beduinen in Brand zu setzen. Ausserdem hätten sie einen Teil der Ziegen und Schafen getötet, die die Lebensgrundlage von Beduinen sind. Die israelische Armee äusserte sich zunächst nicht zu den Berichten.
Siedlergewalt hat zugenommen
Die Lage im besetzten Westjordanland hat sich seit dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg verschärft.
Seitdem wurden dort nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums bei israelischen Militäreinsätzen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen von Extremisten mehr als 920 Palästinenser getötet. Zugleich gibt es verstärkt Gewalt radikaler israelischer Siedler gegen palästinensische Zivilisten.