Westjordanland

Schweiz verurteilt israelische Siedlungs-Pläne im Westjordanland

Simon Huber
Simon Huber

Palestina,

3400 neue Wohneinheiten will Israels Finanzminister Bezalel Smotrich im Westjordanland errichten. Dafür hagelt es Kritik – auch vom EDA.

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Israels Finanzminister Bezalel Smotrich präsentiert seine Idee im Westjordanland. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwischen Ostjerusalem und der Siedlung Ma’ale Adumim soll gebaut werden.
  • Israels Finanzminister Bezalel Smotrich will dort 3400 Wohneinheiten errichten.
  • Das Schweizer EDA kritisiert die Pläne nun scharf.

Israel will im Westjordanland ein heftig umstrittenes Bauprojekt umsetzen. Geplant sind 3400 neue Wohneinheiten in der Zone E1. Das ist ein Gebiet zwischen Ostjerusalem und der Siedlung Ma’ale Adumim.

Der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich präsentierte den Plan demonstrativ vor Ort. Sein Ziel ist es, die Zwei-Staaten-Lösung faktisch unmöglich zu machen.

EDA kritisiert Pläne scharf

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) nahm nun auf X Stellung dazu. «Die Schweiz lehnt die angekündigte Errichtung von Tausenden Wohneinheiten in den Siedlungen E1 und Ma’ale Adumim ab.»

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Das EDA kritisiert die Pläne von Bezalel Smotrich scharf. - X /@EDA_DFAE

Die Bauten würden gegen das Völkerrecht verstossen und die Zwei-Staaten-Lösung gefährden. Zudem schürten sie Spannungen.

Befürwortest du die Zwei-Staaten-Lösung?

Auch die UNO, EU und Grossbritannien warnen, dass mit diesem Schritt Palästina geografisch zerschnitten würde. Die Städte Ramallah, Bethlehem und Ostjerusalem wären voneinander isoliert, ein zusammenhängender Staat kaum noch denkbar.

Auch israelische Menschenrechtsgruppen sehen darin eine Eskalation, die zu weiterem Konflikt führt.

Bau-Freigabe könnte bald erfolgen

Noch fehlt die endgültige Genehmigung, doch nach Ablehnung aller Einsprachen könnte die Bau-Freigabe schon nächste Woche erfolgen.

Infrastrukturarbeiten wären dann in wenigen Monaten möglich. Ursprünglich geht der Plan auf den früheren Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin zurück, wurde aber immer wieder wegen internationalen Drucks verschoben.

westjordan
Hier sollen 3400 neue Wohneinheiten entstehen. - keystone

Smotrich deutete den Schritt auch als Reaktion auf Staaten, die Palästina anerkennen wollen. Premier Netanyahu hält sich bedeckt, soll das Projekt aber laut israelischen Medien unterstützen.

Ob die USA einschreiten, bleibt unklar: Von Präsident Trump kam bisher nur ein vage gehaltenes Statement, wonach ein stabiles Westjordanland wichtig für Israels Sicherheit sei.

Kommentare

User #4788 (nicht angemeldet)

Endlich nimmt die offizielle Schweiz Stellung. Man kann doch nicht einfach Land besetzen, dort Siedlungen bauen und dann behaupten, dieses Land gehöre nun denen, die es geklaut haben. Genau sowas ist denen vor ca 100 Jahren auch passiert. Dann war die ganze Welt entsetzt, dass so etwas überhaupt möglich war.

User #3025 (nicht angemeldet)

schweiz verurteilt erst, wenn alle anderen das schon längst gemacht haben

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