Hamas: Zu Abkommen bereit - Israel: «Leere Worte»
Hamas hat vermeldet, dass eine Bereitschaft für ein Abkommen mit Israel bestehe. In Tel Aviv heisst es, das seien «leere Worte».

Das Wichtigste in Kürze
- Hamas erklärt sich zu einem «umfassenden Abkommen» mit Israel bereit.
- Israel weist die Mitteilung zurück und fordert Freilassung aller Geiseln, Entwaffnung und
- Israels Armee bereitet währenddessen eine Einnahme von Gaza-Stadt vor.
Die islamistische Terrororganisation Hamas ist eigenen Angaben zufolge «zu einem umfassenden Abkommen» mit Israel für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg bereit. Am Abend teilte die Hamas mit, sie warte weiterhin auf eine Antwort Israels auf den Vorschlag der internationalen Vermittler für eine Waffenruhe.
Zu Israels Bedingungen für ein Abkommen gehört jedoch, dass alle Geiseln freigelassen werden und die Hamas entwaffnet wird. Israel wies die Hamas-Mitteilung denn auch prompt zurück. Das Verteidigungsministerium bezeichnete sie in einer Reaktion als «leere Worte».
Israel spricht von «Manipulation»
In einer Stellungnahme des Büros des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu hiess es, bei der Mitteilung der Hamas handele es sich lediglich um eine «weitere Manipulation» der Terrororganisation. Sie enthalte nichts Neues.
Der Krieg könne unter den vom israelischen Kabinett beschlossenen Bedingungen sofort beendet werden. Dazu gehöre neben der Freilassung aller Geiseln und der Entwaffnung der Hamas auch die Entmilitarisierung des Gazastreifens und die israelische Sicherheitskontrolle über den Küstenstreifen.
Hamas spricht von «Gefangenen-Austausch»
In der Mitteilung der Hamas hiess es lediglich, man sei bereit «zu einem umfassenden Abkommen, das die Freilassung aller vom Widerstand festgehaltenen feindlichen Gefangenen im Austausch gegen eine vereinbarte Anzahl palästinensischer Gefangener der Besatzung vorsieht».
Die Hamas spricht bei den von ihr festgehaltenen Geiseln stets von Gefangenen. Man stimme zudem der Bildung einer «unabhängigen, technokratischen nationalen Verwaltung» für den Gazastreifen zu, heisst es in ihrer Mitteilung weiter. Auf Israels andere Forderungen für ein Ende des Krieges ging die Hamas nicht ein.
Israel droht mit Offensive auf Gaza-Stadt
Die Terrororganisation werde aber bald erkennen, «dass sie zwischen zwei Optionen wählen muss, hiess es in einer Reaktion des israelischen Verteidigungsministeriums. Entweder akzeptiere sie Israels Bedingungen für die Beendigung des Krieges oder die Stadt Gaza werde wie Rafah und Beit Hanun enden.
Beide Städte im Gazastreifen wurden durch Israels Armee zerstört. Derzeit laufen Vorbereitungen des israelischen Militärs für eine Einnahme der Stadt Gaza. Am Dienstag waren Tausende Reservisten einberufen worden.

«Wir werden bis zu ihrer Niederlage weiterhin gegen die wichtigsten Hochburgen der Hamas vorgehen; wir vermitteln ihnen das Gefühl, ständig und überall verfolgt zu werden.», sagte der israelische Generalstabschef Ejal Zamir.