Aktivisten verschärfen Proteste gegen Gaza-Krieg und für Geisel-Deal
Die israelischen Demonstranten fordern vehement ein Ende des Gaza-Kriegs und die Freilassung der Geiseln.

Israelische Demonstranten haben ihre Aktionen für ein Ende des Gaza-Kriegs und eine Freilassung der Geiseln verschärft. Dutzende von Aktivisten stiegen am Morgen auf das Dach der Nationalbibliothek in Jerusalem. Sie liessen riesige Banner mit dem Bild des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu an der Fassade herunter, auf denen stand «Du hast (die Geiseln) aufgegeben und getötet».
Vor der Residenz des Ministerpräsidenten in Jerusalem setzten Demonstranten Mülleimer in Brand. Ausserdem blockierten sie eine Zufahrtsstrasse zum Parlament (Knesset). Eine Demonstrantin auf dem Dach der Nationalbibliothek sagte dem israelischen Kan-Sender, man müsse «etwas Extremes» unternehmen, um die Regierung zum Handeln zu bewegen.
Bürgerprotest wird radikaler
«Ein Staat darf seine Bürger nicht aufgeben», so die Aussage einer weiteren Aktivistin. Von der Bibliothek ist die Knesset zu sehen. «Wir wollen gesehen werden». Die Armee hat mit der Mobilisierung Zehntausender Reservisten für die geplante Einnahme der Stadt Gaza begonnen.
Kritiker in Israel warnen, die Offensive gefährde nicht nur das Leben der Soldaten, sondern auch das Leben von 48 noch vermissten Geiseln in der Gewalt der Hamas. Von diesen sollen 20 noch am Leben sein. Auf ein Vermittlungsangebot, das die Freilassung zunächst der Hälfte der Geiseln vorsieht, ist Netanjahu nicht eingegangen.