Eine Werbung der Regierung für die Corona-Impfung sorgt in Australien für Kritik: Im umstrittenen Video ist eine sterbende junge Frau im Spital zu sehen.
Das umstrittene Corona-Werbevideo der australischen Regierung.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Australiens Regierung wirbt mit einem neuen Video für die Corona-Impfung.
  • Im Clip zu sehen ist eine junge Frau, die im Spital um ihr Leben kämpft.
  • Der bewegende Inhalt des Spots wird von vielen Leuten kritisiert.

Es sind heftige Bilder, mit denen die australische Regierung die Menschen zur Impfung gegen das Coronavirus bewegen will. Ein am Montag vom Gesundheitsdepartement veröffentlichtes gestelltes Video zeigt eine sterbende Frau an Beatmungsmaschinen.

Coronavirus Impfung
Ein Mitarbeiter bereitet eine Spritze mit dem Moderna-Wirkstoff gegen Corona für die Impfung vor. (Symbolbild) - Keystone

Die junge Schauspiel-Patientin leidet sichtlich, schnappt hörbar nach Luft. Ihr Blick ist von Panik erfüllt, sie wirft in ihrem Kampf den Kopf hin und her. Auch in Sachen farbliche Gestaltung kommt die Werbung düster daher. Am Anfang des Spots wird wegen des möglicherweise verstörenden Inhalts ein entsprechender Warnhinweis eingeblendet.

«Covid-19 kann jeden treffen»

Die am Ende des 30-Sekunden-Videos übermittelte Botschaft ist klar: «Covid-19 kann jeden treffen», ist zu lesen. Die Menschen sollen zu Hause bleiben, sich testen lassen und ihren Impftermin buchen, so die Aufforderung der Regierung.

In Australien sorgt der Clip für grosse Kritik. So sagt beispielsweise Bill Bowtell, Professor an der Universität New South Wales gegenüber der «BBC»: Die Werbung sei «auf jede mögliche Weise falsch konzipiert.»

Problematisch sei insbesondere das Alter der Patientin, denn für Personen unter 40 Jahren sei aktuell die empfohlene Pfizer-Biontech-Impfung nicht verfügbar. Ähnlich argumentiert TV-Moderator Hugh Riminton auf seinem Twitter-Account.

Scott Morrison kontert Kritik

Premierminister Scott Morrison verteidigt die Werbung bei «Sky News Australia». Es werde immer Kritik geben, so der 53-Jährige. Erst vor einigen Wochen sei gefordert worden, dass die Werbung stärker werden solle.

Scott Morrison
Premier Morrison bei seiner Corona-Impfung im Februar. - AFP/Archiv

In Australien spitzt sich die Corona-Situation aktuell wieder zu. Unter anderem wurde zuletzt wegen eines lokalen Virusausbruchs über Sydney ein Lockdown verhängt.

Derweil kommt die Impfkampagne eher stockend voran, erst rund zehn Prozent der Bevölkerung wurden vollständig gepikst.

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