Gaza: Israel fordert Rückzug von Hungersnot-Bericht

Maike Lindberg
Maike Lindberg

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Israel verlangt die sofortige Rücknahme des UNO-Berichts zur Hungersnot in Gaza und kritisiert die Daten als manipuliert. 80 Organisationen stehen im Streit.

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Dei Bevölkerung in Gaza leidet grossen Hunger – Isreal hält Berichte darüber Hungersnöte für gefälscht. - keystone

Israel hat die Autoren eines UNO-Berichts zur Hungersnot im Gazastreifen zur sofortigen Rücknahme aufgefordert. Der Generaldirektor des israelischen Aussenministeriums, Eden Bar Tal, nannte den Bericht «gefälscht», so der «Stern».

Die betroffene IPC-Initiative hatte vergangene Woche erklärt, die Kriterien für eine Hungersnot seien im Regierungsbezirk Gaza erfüllt. Laut Bericht sind 500'000 Menschen betroffen, darunter 132'000 Kinder unter fünf Jahren, berichtet «n-tv».

Israel hält Bericht über Hungersnot in Gaza für gefälscht

Israel wirft der Initiative methodische Verstösse und politisch motivierte Manipulation der Daten vor. Das Aussenministerium fordert eine Überprüfung und will den Geldgebern Beweise für vermeintliche Fehler vorlegen, berichtet die «Frankfurter Allgemeine Zeitung».

Ist Israel im Krieg gegen die Hamas zu weit gegangen?

Sollte kein neuer Bericht erscheinen, droht Israel damit, die Finanzierung zu entziehen.

Reaktionen und Hintergründe

Die israelischen Behörden bieten der IPC an, ihre umfangreiche Datenbank zum Vergleich bereitzustellen. Eden Bar Tal behauptet, in den letzten Wochen hätten Hilfslieferungen den Bereich «überschwemmt», so die «Jüdische Allgemeine».

Israel sieht die UN-Organisationen auf Seiten der Hamas und fordert Transparenz. Der UN-Sicherheitsrat warnt weiterhin vor den dramatischen Folgen anhaltender Unterernährung in Gaza.

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Weltweit schockieren Bilder von verhungernden Kindern in Gaza die Menschen. - keystone

Mehrere Sonderberichterstatter rufen zu mehr Hilfslieferungen und einer Feuerpause auf, teilt «n-tv» mit. Die meisten Staaten fordern zudem die Freilassung der Geiseln und einen Waffenstillstand.

Streit um Fakten und Datenlage

Israels Kritik konzentriert sich vor allem auf die Methodik des IPC-Reports. Das Aussenministerium listet Verstösse und ignorierte Standards auf.

Bar Tal erklärt, die «Hungerkampagne der Hamas» werde durch den Bericht unterstützt, so der «Stern». Andere Experten verweisen darauf, dass die humanitäre Not im Küstenstreifen deutlich zugenommen hat.

Humanitäre Hilfsorganisationen bestätigen Engpässe bei der Versorgung. Die Debatte um den Bericht dürfte in den kommenden Wochen weitergehen.

Kommentare

User #3076 (nicht angemeldet)

Ich glaube Israel und nicht Guterres' UN.

User #4691 (nicht angemeldet)

1. Was bedeutet „Verhältnismäßigkeit“ im Völkerrecht? Im humanitären Völkerrecht (z. B. Genfer Konvention) gilt: Eine militärische Aktion darf nicht mehr Schaden bei Zivilisten anrichten, als militärisch notwendig ist. Selbst wenn ein legitimes Ziel (z. B. Geiselbefreiung oder Selbstverteidigung) besteht, muss jede Maßnahme verhältnismäßig sein. Massenhafte zivile Opfer, vor allem Frauen und Kinder, stellen das infrage.

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