Eine junge Frau in Pakistan wurde bei lebendigem Leib von ihren Familienangehörigen angezündet und so getötet. Sie wollte ihren Ehemann selbst wählen.
Wasser holende Frauen in Pakistan
Wasser holende Frauen in Pakistan - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Frau in Pakistan wurde bei lebendigem Leib von Familienmitgliedern verbrannt.
  • Das Opfer wollte Mann ihrer Wahl heiraten, die Familie lehnte dies jedoch ab.
  • In Pakistan gab es allein letztes Jahr 384 Fälle von Ehrenmorden.

In Pakistan haben Familienmitglieder eine junge Frau bei lebendigem Leibe angezündet und dadurch getötet. Mehrere Verdächtige seien nach der Tat in der Provinz Punjab festgenommen worden, sagte ein Polizeioffizier am Montag. «Die Frau wollte einen Mann ihrer Wahl heiraten, was ihre Familie jedoch ablehnte», sagte der Polizist Bashir Ahmed der dpa. Der Vater des Opfers wird als möglicher Mittäter verdächtigt.

Die Frau erlag nach Polizeiangaben im Krankenhaus ihren Verletzungen. Davor soll sie den Tathergang noch geschildert haben.

Immer wieder kommt es in dem patriarchal geprägten südasiatischen Land zu Gewalt im Namen der vermeintlichen Ehre. Laut der Organisation Human Rights Commission of Pakistan (HRCP) wurden alleine im vergangenen Jahr 384 Fälle registriert. Häufig kommen die Täter ohne Strafe davon.

Tod von Influencerin sorgt für Aufsehen

Für Aufsehen sorgte 2016 der Fall der jungen Influencerin Qandeel Baloch. Ihr Bruder hatte die junge Frau erdrosselt. Baloch kritisierte in ihren Videos immer wieder die Unterdrückung von Frauen und kämpfte für Gleichberechtigung.

Die junge Frau zeigte sich unter anderem auch im Schwimmbad oder Fitnessstudio. Nach westlichen Standards waren es zurückhaltende Bilder, aber im muslimisch-konservativen Pakistan polarisierten sie. Nach dem Tod von Baloch erhöhte die Regierung das Strafmass für derartige Verbrechen.

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