Die Regierung Pakistans hat eine Ausreisesperre über den ehemaligen Regierungschef Imran Khan sowie zahlreiche Parteimitglieder verhängt.
Imran Khan
Imran Khan war 2018 bis 2022 Pakistans Regierungschef. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Pakistans Regierung hat eine Ausreisesperre für den Ex-Premier Imran Khan verhängt.
  • Ebenfalls betroffen sind seine Frau, sowie Hunderte seiner Parteimitglieder
  • Der populäre Oppositionsführer wurde Anfangs Mai verhaftet.

Davon sind ausserdem Khans Frau Bushra Bibi und Hunderte seiner Parteimitglieder betroffen, wie zwei Beamte der Grenzkontrolle der Deutschen Presse-Agentur am Freitag mitteilten.

Der Beschluss kommt wenige Wochen nach der vorübergehenden Verhaftung des populären Oppositionsführers, welche landesweite Ausschreitungen auslöste.

Am 9. Mai war Khan unter grossem Aufsehen von einem Gericht in Islamabad abgeführt worden. Seine Anhänger stürmten danach mehrere Militärgebäude. Der Politiker kam schliesslich auf Anordnung des Obersten Gerichts auf Kaution wieder frei. Eine erneute Verhaftung des ehemaligen Kricket-Stars ist nicht ausgeschlossen.

Mehrere Anhänger müssen sich nun vor Militärgerichten verantworten, was Menschenrechtsorganisationen kritisierten. Zahlreiche Politiker gaben nach den Ausschreitungen ihren Austritt aus Khans PTI-Partei bekannt, tausende Anhänger wurden verhaftet. Regierungsvertreter ziehen ausserdem ein Verbot der PTI in Betracht.

Khan griff regelmässig Militär an

Seit der Gründung Pakistans vor mehr als 75 Jahren kommt es immer wieder zu Unruhen in dem südasiatischen Land. Angriffe gegen das mächtige Militär gelten als rote Linie. Khan hatte seit seiner Absetzung als Premierminister immer wieder Generäle beschuldigt, in eine Verschwörung gegen ihn verwickelt zu sein.

Während seiner Amtszeit von 2018 bis 2022 verhängte auch Khan Ausreiseverbote über mehrere Oppositionspolitiker. Seit er durch ein Misstrauensvotum gestürzt wurde, wirft ihm die Justiz immer wieder Vorwürfe Korruption, Geldwäsche und Beleidigung einer Richterin vor. Beobachter sehen politische Gründe dafür. Der 70-Jährige hofft auf ein politisches Comeback angesichts der Parlamentswahlen im Herbst.

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