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Ford stellt Produktion in Brasilien ein

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Brasilien,

Schluss und Ende: Nach 100 Jahren beendet Autobauer Ford die Produktion in Brasilien. Tausende Mitarbeiter sind betroffen.

In Brasilien verkaufte Ford im vergangenen Jahr 119.454 Autos - ein Rückgang um 39,2 Prozent im Vergleich zu 2019. Foto: Andre M. Chang/ZUMA Wire/dpa
In Brasilien verkaufte Ford im vergangenen Jahr 119.454 Autos - ein Rückgang um 39,2 Prozent im Vergleich zu 2019. Foto: Andre M. Chang/ZUMA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der zweitgrösste US-Autobauer Ford streicht sein kriselndes Geschäft in Südamerika zusammen.

Der Konzern kündigte am Montag die historische Entscheidung an, nach rund 100 Jahren Präsenz und zuletzt jahrelangen Verlusten die Produktion in Brasilien einzustellen und dort seine drei noch verbleibenden Werke zu schliessen. Dies werde zu Abschreibungen in Höhe von rund 4,1 Milliarden Dollar (3,4 Mrd Euro) vor Steuern führen. Vorstandschef Jim Farley sprach in einer Mitteilung von einer «sehr schweren, aber notwendigen» Entscheidung.

Brasiliens Wirtschaftsministerium bedauerte die Entscheidung von Ford. Diese stehe im Widerspruch zu der starken Erholung, die in den meisten Industriezweigen des Landes zu beobachten sei.

Nach einem Bericht des brasilianischen Nachrichtenportals «G1» sind Tausende Mitarbeiter betroffen. Die Werke in Camaçari im Bundesstaat Bahia und Taubaté im Bundesstaat São Paulo sollen sofort geschlossen werden, die Produktion der Sparte Troller in Horizonte im Bundesstaat Ceará soll noch einige Monate weitergehen. Die Metallarbeitergewerkschaften von Taubaté und Camaçari riefen für heute zu Demonstrationen auf.

Ford hat international schon länger Schwierigkeiten und verdiente zuletzt nur noch Geld im US-Heimatmarkt. Neben Europa ist Südamerika für das US-Unternehmen ein grosses Problemgebiet, im vergangenen Quartal fiel dort ein Betriebsverlust von 108 Millionen Dollar an.

In Brasilien verkaufte Ford im vergangenen Jahr nach Daten des Nationalen Verbandes der Kraftfahrzeughersteller (Anfavea), auf den sich «G1» beruft, 119 454 Autos - ein Rückgang um 39,2 Prozent im Vergleich zu 2019 und grösser als der des gesamten Automobilsektors in Brasilien in dem Jahr. Sein regionales Hauptquartier in São Paulo will Ford nach eigenen Angaben behalten, auch der Kundenservice und die Vertriebsaktivitäten in Südamerikas grösster Volkswirtschaft sollen erhalten bleiben, die Fahrzeuge künftig vor allem aus Argentinien und Uruguay importiert werden.

2019 hatte der Autohersteller bereits sein mit mehr als 50 Jahren ältestes Werk in Brasilien in São Bernardo do Campo im Grossraum São Paulo geschlossen. Ford war unter anderem auch vor Volkswagen der erste grosse Autobauer in Brasilien und feierte 2019 sein 100-jähriges Jubiläum in dem Land. Die Stadt Fordlândia im Bundesstaat Pará, benannt nach US-Autokönig Henry Ford, erinnert bis heute an dessen Versuch aus den 1920er Jahren, von den Kautschuklieferungen aus Asien unabhängiger zu werden und im Amazonas-Gebiet Plantagen anzulegen. Das Vorhaben erwies sich als Flop, Ford zog sich 1945 wieder zurück.

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