Experten warnen vor Spekulationen über den Air India Absturz
Beim Air India Absturz von Flug AI171 stehen die Treibstoffschalter der Boeing 787 im Fokus. Experten warnen jedoch vor Spekulationen über die Piloten.

Der Absturz von Air-India-Flug AI171 erschüttert weiterhin die Luftfahrtwelt. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf die Treibstoffschalter der Boeing 787.
Laut dem vorläufigen Bericht der indischen Flugunfalluntersuchungsbehörde wurden die Schalter kurz nach dem Start auf «CUTOFF» gestellt. Dies schaltete die Triebwerke aus, wodurch die Maschine an Höhe verlor und abstürzte, wie der «Stern» berichtet.
Streit zwischen den Piloten?
Nur wenige Sekunden nach dem Abheben wurden die Schalter für beide Triebwerke aber fast gleichzeitig deaktiviert.
Im Cockpit herrschte laut dem Bericht Verwirrung, warum die Schalter plötzlich geschlossen waren.
Einer der Piloten fragte den anderen, warum er den Schalter umgelegt habe. Dieser entgegnete ihm wiederum, dass er nichts getan habe, wie die «Zeit» berichtet.
Spekulationen um die Piloten
In zahlreichen Medien kursieren Mutmassungen über einen erweiterten Suizid als Ursache. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) warnt jedoch eindringlich vor vorschnellen Schlüssen.
So lasse der vorgelegte Bericht keinen eindeutigen Schluss auf eine absichtliche Handlung zu, betont die VC laut der «Presse Augsburg».
Die Gewerkschaft verweist auf viele technische und systemische Unklarheiten.
Air India hat Überprüfung nicht durchgeführt
Sie hebt hervor, dass die US-Luftfahrtbehörde FAA bereits 2018 auf mögliche Probleme mit den Sicherungen der Treibstoffschalter hingewiesen hat.
Diese Warnung betraf auch die in der verunglückten Boeing 787 verbauten Schalter.
Air India hatte die empfohlene Überprüfung nicht durchgeführt, da es sich nur um eine Empfehlung handelte, wie «Presse Augsburg» berichtet.
Technische Hintergründe und Forderung nach Sachlichkeit
Die VC betont, dass unbeabsichtigte Betätigungen der Schalter durch fehlerhafte Sicherungen begünstigt werden könnten. «Vorverurteilungen helfen der Sicherheit nicht – im Gegenteil», sagt VC-Vorständin Vivianne Rehaag.

Sie fordert eine umfassende, unabhängige Untersuchung, die alle Faktoren einbezieht: Technik, Mensch und Organisation. Die Ermittlungen laufen somit weiter.
Experten und Behörden mahnen zur Zurückhaltung und fordern, alle Aspekte des Unglücks sachlich zu prüfen, wie der «Stern» weiter berichtet.