EU-Beauftragter fordert Aufklärung nach Gewalt-Video an Armeniern
Nach der Veröffentlichung eines Videos über eine mutmassliche Hinrichtung von armenischen Kriegsgefangenen fordert der EU-Sonderbeauftragte Toivo Klaar Aufklärung. «Falls sich dieses Video als authentisch erweist, dann handelt es sich um ein Kriegsverbrechen, das untersucht und die Täter bestraft werden müssen», schrieb er am Sonntag im Kurznachrichtendienst Twitter. Der armenische Regierungschef Nikol Paschinjan machte das Nachbarland Aserbaidschan dafür verantwortlich, ohne Belege vorzulegen. «Die internationale Gemeinschaft sollte dieses Kriegsverbrechen scharf verurteilen (...) und geeignete Massnahmen ergreifen», forderte er.

Das Wichtigste in Kürze
- Die beiden Ex-Sowjetrepubliken bekriegen einander seit Jahrzehnten wegen des Gebiets Berg-Karabach.
Erst Mitte September hatte es bei einem Angriff Aserbaidschans mehr als 200 Tote auf beiden Seiten gegeben. Das autoritär geführte Land begründete das mit einer angeblich vorausgegangenen armenischen Provokation. Dieses Mal wurde laut Angaben aus Eriwan allerdings nicht die Konfliktregion angegriffen, sondern Regionen im Kernland Armenien.
Schon früher gab es Berichte über Videos mit grausamen Szenen. Das armenische Verteidigungsministerium wollte das Video nun prüfen. An der Authentizität gebe es aber keinen Zweifel, hiess es. Aserbaidschan wollte laut Medienberichten die Echtheit der Aufnahmen überprüfen.