Der Iran steckt in einem Atomdilemma

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Nach Angriffen auf Atomanlagen im Iran steht das Regime unter enormem Druck: Verhandlungen, Ausstieg oder geheime Atomrüstung – jede Option birgt Risiken.

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Ajatollah Ali Chamenei muss nun eine weitreichende Entscheidung für den Iran treffen. - KHAMENEI.IR/AFP

Der Krieg zwischen Israel, den USA und dem Iran hat das Atomprogramm im Iran schwer getroffen. Die wichtigsten Anlagen wie Fordo sind laut dem Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, beträchtlich beschädigt, berichtet der «Tagesspiegel».

Das Ausmass der Schäden bleibt unklar, doch Experten gehen von erheblichen Zerstörungen aus. Die IAEA fordert Zugang zu den iranischen Atomanlagen, um die Bestände an angereichertem Uran überprüfen zu können.

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Der oberste Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, steht aktuell unter enormen Druck aufgrund atomarer Entscheidungen für den Iran. (Archivbild) - Iranian Supreme Leader's Website/AFP

Er räumte jedoch ein, dass die Untersuchung von kriegsbeschädigten Anlagen schwierig sei. «Es gibt Schutt, es könnte Blindgänger geben», sagte Grossi. Ausserdem bestehe ein geringes Strahlenrisiko.

Optionen für den Iran: Verhandlungen oder Eskalation

Moderate Politiker im Iran wollen den obersten Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, zum Umdenken bewegen: Sie drängen auf Verhandlungen mit den USA. Doch ein Abkommen, das Irans Recht auf Urananreicherung ganz aufgibt, gilt als ausgeschlossen.

Laut «Financial Times» könnten aber klare Grenzen für die Anreicherung und umfassende Kontrollen Teil eines neuen Deals sein. Eine zweite Option wäre der Ausstieg aus dem Atomwaffensperrvertrag: Das wäre laut «Financial Times» eine logische Konsequenz, wenn das Regime seinen Abwehrschirm verloren hat.

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Ein offenes Atomwaffenprogramm birgt aber immense Risiken: Israel und die USA würden neue Versuche sofort angreifen.

Innenpolitische und wirtschaftliche Folgen

Die iranische Bevölkerung hat durch Sanktionen und Investitionen ins Atomprogramm einen hohen Preis gezahlt. Ob das Regime wirtschaftlich und innenpolitisch stabil genug für eine neue Runde der Atomrüstung ist, bleibt offen.

Reformkräfte könnten nun an Einfluss gewinnen. Russland hat dem Iran Unterstützung zugesagt, aber nicht konkretisiert, wie diese aussehen soll, schreibt der «Tagesspiegel».

Iran Atomprogramm
Die Atomanlagen im Iran wurden schwer beschädigt. (Archivbild) - keystone

Moskau will keinen atomar aufgerüsteten Iran, da dies seine regionalen Interessen gefährden könnte. Auch US-Verbündete im Nahen Osten und Asien könnten nun verstärkt über eigene Atomwaffen nachdenken.

Chamenei unter Druck, Zukunft ungewiss

Chamenei steht vor einer schwierigen Entscheidung. Jede Option birgt politische, wirtschaftliche und militärische Risiken für das Regime.

Die internationale Gemeinschaft warnt vor einer weiteren Eskalation und fordert Verhandlungen. Das Atomdilemma bleibt ungelöst.

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Kommentare

User #4984 (nicht angemeldet)

Keine Ahnung wo das Dilemma herkommen soll. Der Iran wird nun erst recht alles daran setzen die Bombe zu haben, denn dann wird es niemand mehr wagen sie anzugreifen. Wenn der Iran Gespräche anbietet, dann spielt man einfach nur auf Zeit - hat man von Putin gelernt.

User #1099 (nicht angemeldet)

Der Chaminé spuckt wieder grosse Töne. Oder nennt man das Fakenews?

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