Die Demokratische Republik Kongo hat im Osten den Kampf gegen Ebola gewonnen. Im Westen sorgt jedoch ein neuer Ausbruch für grosse Angst.
Demokratische Republik Kongo
Demokratische Republik Kongo: Mitarbeiter des Gesundheitsamtes in Schutzkleidung gehen mit einem Jungen, der sich mutmasslich mit dem Ebola-Virus infiziert hat, in ein Ebola-Behandlungszentrum. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Ebola-Ausbruch im Osten der Demokratischen Republik des Kongos ist beendet.
  • Das Land kämpft aber mit einem weiteren Ausbruch im Westen.
  • Auch das Coronavirus macht der armen Region schwer zu schaffen.

Nach fast zwei Jahren ist der tödliche Ebola-Ausbruch im Osten des Kongo für beendet erklärt worden. «Heute feiern wir das Ende der Krise».

Das sagte am Donnerstag Jean-Jacques Muyembe, der im Kongo unter anderem die Ebola-Bekämpfung leitet. Einer der wichtigsten Lehren des Ausbruchs sei gewesen, dass die Bevölkerung im Kampf gegen die Epidemie miteinbezogen werden müsste.

Das sagte die Afrika-Chefin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Matshidiso Moeti. Das sei auch «extrem relevant» für die Corona-Pandemie.

Die demokratische Republik Kongo hat laut den Behörden im Osten 2280 Ebola-Opfer zu verzeichnen. 3463 Menschen waren infiziert.

Die Bekämpfung war ein extremer Kraftakt. Die Seuche wütete in einer Region mit schlechter Infrastruktur und grosser Armut. Zudem gibt es in der Region etliche Milizen, die auch Helfer und Kliniken angriffen.

Zudem war die Bevölkerung sehr misstrauisch gegenüber den Helfern und der Krankheit. Dies lag auch daran, dass die Helfer anfänglich die Bewohner nicht ausreichend in ihre Arbeit miteinbezogen und Vertrauen aufgebaut hatten.

Demokratische Republik Kongo: Weitere Ausbruch im Westen

Der Erfolg wird von der Ausbreitung des Coronavirus sowie von einem neuen Ebola-Ausbruch im Westen überschattet. Dieser, mit mindestens 17 Fällen und elf Toten, ist der inzwischen elfte Ebola-Ausbruch in dem zentralafrikanischen Riesenreich.

«Wir sind weiterhin extrem besorgt über das schwache Gesundheitssystem und dessen Infrastruktur im Land.» Das teilte Louis Dorvilier, der Landesdirektor der Welthungerhilfe, mit.

Auch der Landesdirektor der Organisation Care, Benoit Munsch, mahnte: «Im Osten des Landes gibt es viele Menschen, die dringend Nahrung, Wasser und Unterkünfte zum Überleben benötigen. Die Gesundheitskrisen, die so viele Schlagzeilen machen, verblassen daneben an Bedeutung.»

Die demokratische Republik Kongo erlebte mit der Ebola-Epidemie im Osten die zweittödlichste der Geschichte. Der bislang folgenschwerste Ebola-Ausbruch war 2014/2015 in Westafrika, damals kamen mehr als 11'000 Menschen ums Leben.

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