Coronavirus: Ureinwohner in Peru sind jetzt auch geimpft

Simon Binz
Simon Binz

Peru,

Ein abgeschiedener Stamm von Ureinwohnern in Peru wurde gegen das Coronavirus geimpft. Zuvor wussten die Menschen gar nicht, dass Covid-19 existiert.

Peru Ureinwohner Coronavirus
In Peru wurde ein abgeschiedener Stamm von Ureinwohnern gegen das Coronavirus geimpft. - Screenshot/Spiegel

Das Wichtigste in Kürze

  • Das internationale Rote Kreuz reiste Anfang Oktober in ein abgelegenes Amazonas-Gebiet.
  • Dort wurde ein Stamm von peruanischen Ureinwohnern gegen das Coronavirus geimpft.
  • Offenbar wussten die dort lebenden Menschen nicht einmal, dass Covid-19 existiert.

Ein Impfteam erreichte Anfang Oktober einen abgeschiedenen Stamm der Urarina im Regenwald von Peru. Unglaublich: Die Ureinwohner wussten gar nicht, dass das Coronavirus existiert. Sie zeigten sich laut dem «Spiegel» dankbar über die Informationen zu Covid-19.

Ärzte und Helfer des internationalen roten Kreuzes reisten im Auftrag der peruanischen Regierung zu den Urarina. Das Ziel: Die Menschen dort über das Virus aufzuklären und zu impfen. 26 Stunden dauerte die Bootsfahrt von der Amazonas-Stadt Iquitos bis zum Dorf Mangual.

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Die Helfer des internationalen Roten Kreuzes konnten in dem abgelegenen Amazonas-Gebiet ungefähr 600 Personen gegen das Coronavirus impfen. - Screenshot/Spiegel

Auch wenn die Ureinwohner in Mangual nichts von Covid-19 wussten, erreichte das Coronavirus die Region offenbar bereits. Einheimische berichteten, dass mindestens fünf Menschen an Covid-19 gestorben seien. Das Impfangebot wurde deshalb von vielen Menschen im Urarina-Stamm dankend angenommen. Laut Ramiro del Aguila vom Gesundheitsnetzwerk indigener Städte, gelang es dem Helfer-Team ungefähr 600 Personen in der Region zu impfen.

Coronavirus in Amazonas-Gebieten nicht das einzige Problem

Doch das Coronavirus ist in der Region nicht das einzige Problem. In den abgelegenen Gebieten des Amazonas haben viele Menschen keinen Zugang zu einer Gesundheitsversorgung. Im Dorf Mangual gibt es beispielsweise nicht einmal einen Arzt. Der Anführer der Ureinwohner sagte, er wünsche sich, dass nächstes Mal ein Team komme, dass seine Leute «umfassend» versorge.

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Die Helfer des internationalen Roten Kreuzes informierten die Ureinwohner in Peru über Covid-19. - Screenshot/Spiegel

Zu den Urarina, eine der stärksten isolierten Gruppen Perus, zählen nach offiziellen Angaben gerade einmal 5800 Menschen. Weniger als 20 Prozent der indigenen Bevölkerung Perus sind vollständig geimpft, in der Gesamtbevölkerung sind es ungefähr 50 Prozent.

Die Impfkampagne läuft in Peru seit Anfang Februar. Der verwendete Impfstoff Sinopharm aus China wird deshalb im November wieder zum Einsatz kommen. Dann stehen im Amazonas-Gebiet die Zweitimpfungen an.

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