Anstatt Boote mit Migranten an die englische Küste zu geleiten, sollen britische Patrouillen diese aus den Gewässern im Ärmelkanal zurückweisen.
Britische Regierung
Britische Patrouillen sollen Migranten nicht mehr an die englische Küste geleiten. - sda - Keystone/PA Wire/Toby Melville
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die britische Regierung zwingt zukünftig Boote voller Migranten zur Umkehr.
  • Premierminister Johnson erwägt jede Taktik, um die Überquerung der Meerenge zu stoppen.

Britische Patrouillen sollen Migranten-Boote künftig aus den Gewässern im Ärmelkanal zurückweisen, statt sie an die englische Küste zu geleiten. Die britische Innenministerin Priti Patel habe eine entsprechende Anweisung an die Grenzschutzbehörde gegeben, berichteten mehrere Medien unter Berufung auf Regierungskreise. Ein Treffen zwischen Patel und ihrem französischen Amtskollegen Gérald Darmanin war am Mittwoch ohne greifbares Ergebnis zu Ende gegangen.

Der britische Premierminister Boris Johnson hatte zuvor angekündigt: «Jede mögliche Taktik, die uns zur Verfügung steht», um die Überquerungen der Meerenge zu stoppen, wird genutzt. Experten halten die Zurückweisung von Booten ohne Kooperation der französischen Behörden jedoch in der Praxis kaum für umsetzbar.

Migrantenboote
Ein Migrantenboot. (Symbolbild) - keystone

Die Taktik berge zu viele Gefahren angesichts der oft kaum seetüchtigen Boote, mit denen die Migranten unterwegs sind. Seit dem Brexit können britische Behörden die illegal eingereisten Asylbewerber nicht mehr ohne weiteres an EU-Länder zurückgeben.

Warmes Wetter hatte in den vergangenen Tagen zu einem Anstieg der Überquerungsversuche geführt. Allein am Montag sollen dem britischen Innenministerium zufolge 785 Menschen in kleinen Booten über den Ärmelkanal nach England gefahren sein. Insgesamt sind der BBC zufolge bereits mehr als 13 000 Menschen in diesem Jahr über die Meerenge nach England gelangt. Im gesamten Jahr 2020 waren es 8400 Menschen, die auf diesem Weg nach Grossbritannien reisten.

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