Brennendes Objekt in australischer Wüste sorgt für Wirbel

Simon Ulrich
Simon Ulrich

Australien,

Ein brennendes Trümmerteil sorgt in Westaustralien für Aufregung. Laut Fachleuten stammt es wohl von einer chinesischen Jielong-Rakete.

Trümmer
Minenarbeiter entdeckten das verdächtige Objekt nahe der Stadt Newman. - Western Australia Police

Das Wichtigste in Kürze

  • In Westaustralien wurde ein Trümmerteil entdeckt – wohl von einer chinesischen Rakete.
  • Die ESA warnt vor wachsender Gefahr durch Weltraumschrott.
  • Brennende Raketenteile am Boden sind selten. Jedoch häufen sich unkontrollierte Abstürze.

Nahe der Stadt Newman im australischen Outback wurde am Samstag ein brennendes Trümmerteil entdeckt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit stammt es von einer chinesischen Rakete.

Das erklärte die Weltraumarchäologin Alice Gorman, Professorin an der Flinders University, gegenüber dem «Guardian».

Vermutlich Teil einer chinesischen Rakete

Gorman vermutet, dass es sich um die vierte Stufe einer Jielong-Rakete handelt, die am 25. September gestartet wurde.

Die Forscherin erklärt: «Wenn es wirklich dieses Bauteil ist, war es eine Weile im Orbit, bevor es unerwartet zurück auf die Erde fiel.»

Es habe keine Hinweise auf einen unmittelbar bevorstehenden Wiedereintritt gegeben, was auf die plötzliche Natur des Vorfalls hindeute.

Die Polizei von Westaustralien leitet die Ermittlungen. Ersten Untersuchungen zufolge handelt es sich bei dem Objekt um einen mit Kohlefaser verstärkten Druckbehälter oder einen Raketentank. Was typisch ist für Komponenten aus der Raumfahrt.

Das Objekt wird derzeit von Fachleuten der Australischen Raumfahrtbehörde technisch begutachtet, um Herkunft und Art eindeutig zu bestimmen.

Entdeckt wurde das Teil von Mitarbeitenden eines nahegelegenen Bergwerks, die daraufhin die Behörden alarmierten.

Feuerwehr, Polizei, Raumfahrtagentur und Minenbetreiber sind in die laufenden Ermittlungen eingebunden.

Weltraumorganisation warnt vor zunehmender Gefahr durch Weltraumschrott

Auch der Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), Josef Aschbacher, äusserte sich zu dem Vorfall.

Beim kürzlichen Internationalen Astronautischen Kongress in Australien warnte er vor zunehmender Gefahr durch Weltraumschrott. Dies sowohl im Orbit als auch beim unkontrollierten Absturz auf die Erde.

Die ESA habe deshalb eine «Zero Debris Charter» ins Leben gerufen: Raumfahrzeuge sollen künftig entweder kontrolliert aus dem Orbit entfernt oder so konstruiert werden, dass sie beim Wiedereintritt vollständig verglühen.

Sorgst du dich um zunehmenden Weltraumschrott und Trümmerteile, die um die Erde fliegen?

Gorman betont, dass alle Raketenstarts ein «End-of-Life»-Konzept benötigen. Bei kontrollierten Abstürzen werde oft der entlegene Pazifikpunkt «Point Nemo» angepeilt.

Bei unkontrollierten Rückkehrmanövern müsse sichergestellt sein, dass Bauteile wie Treibstofftanks – so konzipiert seien, dass sie in der Atmosphäre verglühen. Die Tanks sind oft aus Edelstahl, Titanlegierungen oder Kohlefaser gefertigt.

Dass Weltraumschrott auf der Erde landet, komme inzwischen häufiger vor, sagt Gorman. Brennende Fundstücke seien aber selten, da sie meist in abgelegenen Gebieten niedergehen.

Die australischen Transportsicherheitsbehörden schlossen aus, dass es sich bei dem Objekt um ein Teil eines kommerziellen Flugzeugs handelt. Alles deute auf wieder eingetretene Weltraumtrümmer hin.

Kommentare

User #3505 (nicht angemeldet)

Sieht eher nach implodiertem alien aus

User #6177 (nicht angemeldet)

Gibt viele verrueckte im outback

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