MotoGP – Ducati-Krise? Bagnaia: «Aus meiner Sicht inakzeptabel»
Steckt Ducati in der MotoGP plötzlich in der Krise? In Abwesenheit von Marc Márquez läuft gar nichts mehr. Pecco Bagnaia hadert mit dem Schicksal.

Das Wichtigste in Kürze
- Pecco Bagnaia kann die Formschwankungen bei Ducati in der MotoGP nicht verstehen.
- Der Italiener siegte in Motegi dominant – seither ist er wieder chancenlos.
- In Australien waren die Balance-Probleme der Desmosedici besonders gut sichtbar.
In Abwesenheit des verletzten Marc Márquez erlebt Ducati sein wohl schlimmstes Wochenende in der MotoGP seit Jahren: Doppel-Weltmeister Pecco Bagnaia fährt im Sprint auf Rang 19, fällt im Rennen aus. Márquez-Ersatz Michele Pirro belegt die Ränge 20 und 18. Erstmals überhaupt stand in einem Sprint-Rennen kein Ducati-Fahrer auf dem Podest.
Vor allem bedenklich waren die Stabilitäts-Probleme, mit denen die Ducati-Piloten zu kämpfen hatten. Am schlimmsten erwischte es dabei Bagnaia selbst. Der Italiener vergriff sich im Warm-up beim Setup, bezeichnete seine Desmosedici als «unmöglich zu fahren». Die wilden Wackler waren nicht nur, aber vor allem bei «Pecco» zu sehen.
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Ein radikaler Setup-Wechsel für das Rennen erwies sich immerhin als Lichtblick. «Wir haben versucht, ein stabileres Motorrad zu finden, auf Kosten von Leichtigkeit und Agilität. Es war sehr schwer zu fahren», bilanziert der Doppel-Weltmeister nach dem Rennen. «Aber zumindest konnte ich ohne die Probleme aus dem Warm-up in die Kurven fahren.»
Ducati-Form in der MotoGP «inakzeptabel»
Die Ratlosigkeit bei Ducati setzt dem Italiener aber zunehmend zu – vor allem nach seinem dominanten Sieg in Japan. «Motegi hat gezeigt, dass ich gut abschneiden kann, wenn ich in der richtigen Verfassung bin», so Bagnaia. «Was danach passiert ist, das ist aus meiner Sicht inakzeptabel, fast unbeschreiblich.»

Ohne jede Erklärung sei die Ducati nach dem Japan-GP plötzlich wieder unfahrbar geworden. «Man startet theoretisch mit dem gleichen Motorrad, mit dem man das vorherige Rennen gewonnen hat. Aber man kann nicht pushen, man kämpft, man ist ständig am Limit», ärgert sich Bagnaia.
Bagnaia verliert WM-Rang 3 an Bezzecchi
«Was ist seit Österreich passiert? Ich weiss nicht, wie ich darauf antworten soll», gibt Bagnaia im Rückblick auf die verpatzte Saison zu. «Wir wissen, dass es ein schwieriges Jahr ist, dass mit den Ergebnissen etwas nicht stimmt. Ich kann nur 100 Prozent geben, das hat in Japan für den Sieg gereicht – hier bestenfalls für die Top Ten.»

In der Gesamtwertung hat das Form-Tief von Ducati mittlerweile Konsequenzen: Bagnaia hat den dritten WM-Rang am Sonntag an Aprilia-Star Marco Bezzecchi verloren. Drei Rennwochenenden stehen in der MotoGP noch auf dem Programm. Bereits an diesem Wochenende geht es in Sepang (Malaysia) weiter.
















