Boeing-Absturz bei Air India: Erste Fluglinien ziehen Konsequenzen
Nach dem Absturz einer Boeing 787 von Air India mit 260 Toten setzen Airlines und Behörden auf Vorsicht. Boeing und FAA sehen keinen Handlungsbedarf.

Im Juni stürzte eine Boeing 787-8 der Air India kurz nach dem Start in Ahmedabad (I) über einem Wohngebiet ab. 260 Menschen kamen ums Leben, darunter auch etliche Personen am Boden, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» berichtet.
Laut einem jüngst veröffentlichten vorläufigen Untersuchungsbericht sei es im Cockpit zu Verwirrung über die Treibstoffzufuhr gekommen. Demnach seien beide Treibstoffschalter fast gleichzeitig auf «Cutoff» gestellt worden, wodurch beide Triebwerke ausfielen, so das «National Public Radio» (NPR).
Ein einziger Passagier überlebte den Absturz und konnte sich aus dem Wrack retten.
Boeing sieht keinen Handlungsbedarf
Nach Veröffentlichung des Berichts setzen erste Fluggesellschaften und Luftfahrtbehörden auf zusätzliche Vorsichtsmassnahmen. Einige prüfen laut «Reuters» die Handhabung der Treibstoffschalter und die Cockpit-Abläufe.
Die indische Untersuchungsbehörde AAIB betont, dass die Ermittlungen noch andauern. Es gebe noch keine abschliessenden Empfehlungen, so «Reuters».
Boeing und die US-Luftfahrtbehörde FAA sehen derzeit keinen akuten Handlungsbedarf. Beide verweisen auf die laufenden Untersuchungen und die bisherige Sicherheit des Modells, wie das «NPR» berichtet.
Ermittlungen gehen weiter
Die Boeing 787 ist seit 2011 im Einsatz und hatte bis dato keine tödlichen Unfälle. Der aktuelle Absturz ist das schwerste zivile Flugzeugunglück in Indien seit 1996, so «NextShark».

Bei dem Unfall waren 242 Menschen an Bord, darunter 53 Briten. Die Ermittlungen werden von indischen Behörden, internationalen Stellen, Boeing und GE Aerospace geführt.
Die finanziellen Schäden werden auf mehrere Millionen US-Dollar geschätzt. Die genaue Summe ist laut «Reuters» noch unklar.