Boeing: Systemisches Versagen nach Alaska-Airlines-Zwischenfall
Nur das schnelle Handeln der Crew verhinderte eine Katastrophe bei Alaska Airlines. Ermittler sprechen von systemischem Versagen bei Boeing und der US-Aufsicht.

Nach dem dramatischen Zwischenfall mit einer Boeing 737 Max 9 von Alaska Airlines steht Boeing erneut massiv in der Kritik. Während des Steigflugs im Januar 2024 löste sich eine Türverkleidung, weil vier Sicherungsbolzen fehlten.
Das führte zu einem plötzlichen Druckverlust in der Kabine, wie «Die Zeit» berichtet.
Die Crew konnte das Flugzeug sicher landen, mehrere Passagiere wurden leicht verletzt. Ermittler des National Transportation Safety Board (NTSB) sehen die Ursache in unklaren Vorschriften, mangelhafter Schulung und fehlender Kontrolle.
Boeing: Fehlerkette in Produktion und Kontrolle
Wie das NTSB bei einer Anhörung darlegte, entfernten Boeing-Mitarbeitende die Stecktür während der Produktion, um Nachbesserungen vorzunehmen. Keiner der 24 Beschäftigten des Türteams war jedoch für diese Aufgabe geschult.

Ein Ausbauprotokoll, das die Arbeitsschritte dokumentieren sollte, wurde nicht erstellt. Auch Qualitätskontrollen fanden nicht statt, wie «aeroTELEGRAPH» erklärt.
Kritik an Boeing und der Aufsicht
NTSB-Chefin Jennifer Homendy erklärte, der Unfall wäre vermeidbar gewesen, wenn Boeing und die US-Luftfahrtaufsicht FAA früher eingegriffen hätten. Die Sicherheitsmängel hätten beiden auffallen müssen, so «aeroTELEGRAPH».
Das Justizministerium leitete inzwischen eine strafrechtliche Untersuchung ein. Das Flugunternehmen hat angekündigt, die Befestigung des betroffenen Paneels zu verbessern und die Sicherheitskultur im Unternehmen zu stärken.