Indien: Boeing-Whistleblower (†) warnte schon 2024 vor Todesmaschine
Am Donnerstag stürzte eine Boeing 787 in Indien ab. Ein Whistleblower warnte bereits vor einiger Zeit vor Qualitätsproblemen beim Dreamliner.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Boeing-Whistleblower warnte vor Qualitätsproblemen bei der Boeing 787.
- Am Donnerstag kam es zu einem tragischen Absturz einer Boeing 787 in Indien.
- Es ist der erste Totalverlust einer Boeing 787 weltweit.
Der tragische Absturz einer Boeing 787-8 Dreamliner der Air India gestern Donnerstag in Indien hat weltweit Bestürzung ausgelöst.
Die Maschine stürzte kurz nach dem Start über einer Wohngegend ab. An Bord befanden sich 242 Menschen, darunter 230 Passagiere und 12 Crew-Mitglieder.
Bis auf einen Passagier kamen beim Absturz alle Personen ums Leben. Auch am Boden gab es Tote. Die Maschine war auf dem Weg nach London-Gatwick.
Die Ursachen des Unglücks sind noch unklar, die Ermittlungen laufen. Fernsehbilder zeigten brennende Trümmer und dichten schwarzen Rauch nahe des Flughafens.
Dieser Absturz ist der erste Totalverlust einer Boeing 787 überhaupt. Der Flugzeugtyp ist seit 2011 im Einsatz und galt bislang als sicher.
Doch: Nach der Tragödie sorgt ein Bericht der BBC aus dem April 2024 für Aufsehen.
Mangelnde Kontrollen bei Boeing 787?
John Barnett, ein ehemaliger Mitarbeiter von Boeing, erhob kurz vor seinem Tod schwere Anschuldigungen gegen das Unternehmen.
Er warf Boeing «zahllose» Verstösse gegen US-Gesetze vor. Und er behauptete, das Unternehmen habe versucht, Qualitätskontrollen in einer Fabrik zu «eliminieren», die 787er-Flugzeuge herstellt.
Er machte auf unzulässige Praktiken aufmerksam. Wie etwa den Einbau kontaminierter oder falsch behandelter Teile. Und er sprach von strukturellen Problemen in der Produktionskultur.
Boeing-Whistleblower wurde tot aufgefunden
Barnett hatte mehr als 30 Jahre für Boeing gearbeitet. Er war bis zu seiner gesundheitsbedingten Pensionierung im Jahr 2017 als Qualitätskontrollmanager tätig.
Nach seiner Pensionierung reichte er eine Klage gegen das Unternehmen ein. Es gab Vergeltungsmassnahmen von Managern, nachdem er eine Reihe ernster Sicherheitsbedenken geäussert hatte.

Laut der Klage wurden Ingenieure unter Druck gesetzt, Mängel nicht zu melden, um Produktionsfristen einzuhalten. Zudem sei von unzureichender Aufsicht und von Risiken durch Fremdkörper in Triebwerken und falsch eingebaute Bauteile die Rede gewesen.
Boeing bestritt die Vorwürfe. Im März 2024 wurde Barnett tot aufgefunden. Er hatte sich das Leben genommen.